Mehr Migranten: Deutschland, einig Einwanderungsland

7.5.2013, 11:41 Uhr
Mehr Migranten: Deutschland, einig Einwanderungsland

© Peter Kneffel, dpa

Unausgebildet, unqualifiziert und gewillt, den Sozialstaat auszunutzen. So wird der gemeine Einwanderer oft stigmatisiert. Das Jahresgutachten des Sachverständigenrat für Integration und Migration erklärte die Armutswanderung kürzlich zum Mythos. "Die Freizügigkeit in der Europäischen Union ist ein Erfolgsmodell", sagt die Vorsitzende Christine Langenfeld. Zuwanderer seien im Schnitt sogar jünger und qualifizierter als der Bundesbürger, Armutswanderung dabei eher die Ausnahme.

Deutschland ist ein Einwanderungsland, das größte der Europäischen Union. Erstmals seit 17 Jahren haben 2012 über eine Millionen Menschen nach Deutschland imigriert, das geht aus Hochrechnungen des Statistischen Bundesamts hervor. Der Zuwachs beträgt im Vergleich zu 2011 13%, in totalen Zahlen knapp 123.000. Das Lieblingsziel von Immigranten in Deutschland ist weiter Bayern. Knapp 190.000 Menschen beantragten ihre Aufenthaltsgenehmigung im Freistaat.

Besonders viel Zuwanderung erfährt Deutschland aus Ländern, die von der Finanz- und Schuldenkrise betroffen sind. So kamen im vergangenen Jahr knapp doppelt so viele Spanier nach Deutschland, wie noch 2011. Auch in Griechenland, Portugal und Italien sind ähnliche Tendenzen zu beobachten.

Deutschland nützt die Einwanderung, gerade in Zeiten der Staatsschuldenkrise. Laut dem Gutachten des Sachverständigenrates für Migration und Imigration, besitzt jeder fünfte Einwanderer aus EU-Beitrittsstaaten der Jahre 2004 und 2007 einen Hochschulabschluss. Dazu gehören die Staaten Polen, Tschechien, Bulgarien und Rumänien. In Deutschland liegt der Akademikeranteil bei etwa 18 Prozent. 

 

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