Meisterschaften im Synchronschwimmen in Katzwang

28.3.2015, 18:20 Uhr
Bezaubernde Figuren, gleichzeitig ausgeführt. Darum geht es bei den Meisterschaften imSynchronschwimmen.

© Stefan Hippel Bezaubernde Figuren, gleichzeitig ausgeführt. Darum geht es bei den Meisterschaften imSynchronschwimmen.

Unter ihnen ist die amtierende Bayerische Jugendmeisterin Isabel Prieb, eine 14-jährige Schülerin aus Nürnberg. Seit acht Jahren betreibt sie diesen Sport, der eine lange Geschichte aufzuweisen hat und doch irgendwie in einer Nische hockt. Was bei den ersten Wettkämpfen noch eine reine Männersportart war, ist heute ausschließlich weiblich besetzt und seit den Olympischen Sommerspielen 1984 als olympischer Wettbewerb anerkannt. „Da will ich“, erzählt Isabel Prieb, „auf jeden Fall mal mitmachen.“

Ein ambitioniertes Ziel für die junge Dame, die bereits jetzt zwischen eineinhalb und fünf Stunden täglich trainiert. Kraftübungen, Choreographien „an Land“ einstudieren und dann freilich im Wasser – die Bewegungen erfordern ein außerordentlich hohes Maß an Körperspannung, müssen sitzen, akribisch sauber ausgeführt werden, um unter den strengen Augen der Punkterichter bestehen zu können.

„Synchronschwimmen ist ein Leistungssport“, konstatiert Gaby Walter. Die 54-Jährige ist die Abteilungsleiterin der „NorisNixen“ des Schwimmerbundes Bayern 07 in Nürnberg und trainiert dort die Altersklassen D und E. Isabel Prieb fand sie „von Anfang an talentiert“.

Durchbeißen und trainieren

Schwimmen und rhythmische Sportgymnastik, erzählt diese, seien ihr irgendwann zu langweilig geworden, also habe sie kurzerhand beides kombiniert. Jetzt steht sie kurz vor der möglichen Aufnahme in die Jugendnationalmannschaft. Auf 20 Stunden Training würde sich das Wochenpensum dann erhöhen – schwierig zu meistern, wenn die Schule nicht recht Verständnis aufbringen mag für das Hobby der Elevin.

Deswegen: durchbeißen. Und trainieren. Und die schönen bestickten Anzüge selbst in Handarbeit machen, weil Sponsoren fehlen. Zu den Wettkämpfen fahren die Mamas wie Gaby Walter, deren Tochter Helen ehemalige Nationalschwimmerin ist. Oder all die Eltern, die an diesem Wochenende im Katzwanger Hallenbad stolz und gespannt aufs Abschneiden der Töchter warten.

Die sind zwischen 13 und 25 Jahre alt, können Pflicht und Kür und außerdem in Gruppen, Duetten oder Soli, der „Königsdisziplin“, Figuren schwimmen und mit einer Anmut durchs Wasser gleiten, die den Otto Normalschwimmer vor Neid kurz schlucken lässt. Dass da beim Pirouettendrehen unter Wasser nichts verrutscht, garantieren beispielsweise Profitricks wie dieser: Die Haare der Mädchen sind zu einem festen Dutt gebunden, der mit nichts anderem fixiert wird als mit Speisegelatine. „Das geht dann schon wieder raus“, lacht eine Schwimmerin. „Also, irgendwann.“

Die NorisNixen buchen

Was hier im Wettkampf geschieht, können die Nürnberger NorisNixen auch in Revues – den Shows, mit denen als „Wasserballett“ mal alles begann. „Für alle Veranstaltungen, bei denen es Wasser gibt“, könne man die Wassertänzerinnen buchen, sagt Elsa Häberlein, sportliche Leiterin des Vereins und Assistenz der Bundestrainerin. Wie man das so kennt aus Filmen fallen die Mädchen dann in schillernden Figuren ins Wasser, formen Bilder und gleiten durch das Nass.

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