Messer-Attacke in München: Täter wohl psychisch krank

21.10.2017, 15:15 Uhr
Messer-Attacke in München: Täter wohl psychisch krank

© Andreas Gebert/dpa

Acht Menschen sind in München von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen und davon leicht verletzt worden. Lebensgefährliche Verletzungen trug niemand davon, erklärte die Polizei. Am Samstagmittag konnte bereits ein Tatverdächtiger in München gefasst werden. Zuerst war der Mann vor der Polizei geflohen, konnte dann aber doch geschnappt werden. Laut der Polizei bestehe keine Gefahr mehr. Zur Identität des Mannes ist bisher bekannt, dass er 33-Jahre alt, Münchner, und deutscher Staatsbürger sein soll. Außerdem wurde bei dem Mann ein Messer gefunden. Er war bereits wegen verschiedener Delikte polizeibekannt und schweigt bisher zu den Vorwürfen.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat sich in der Zwischenzeit zu den Angriffen geäußert. Der Angreifer sei wahllos mit handfester Gewalt auf Passanten losgegangen, sagte Herrmann. Es sei Großalarm ausgelöst worden. Zur Zahl der Verletzten - und dazu, wie schwer diese verletzt wurden - gab es zunächst unterschiedliche Informationen. Nach Angaben der Polizei vom Samstagmittag wurden bei den Angriffen fünf Menschen leicht verletzt. Herrmann sagte hingegen, ein Opfer habe schwere Verletzungen erlitten.

Neben dem Rosenheimer Platz gab es auch Angriffe etwa am Paulaner Platz und an der Ständlerstraße. Die Polizei suchte nach einem Mann im Alter von etwa 40 Jahren, der womöglich mit einem schwarzen Rad unterwegs war. Er habe eine korpulente Figur, kurze mittelblonde Haare und sei unrasiert. Außerdem trage er einen Rucksack mit Isomatte bei sich und sei mit schwarzer Hose und grüner Trainingsjacke bekleidet.

In München waren viele Menschen schnell alarmiert und fühlten sich an den Amoklauf im Juli 2016 erinnert. Damals hatte ein 18-Jähriger neun Menschen erschossen. Am Samstag meldeten sich unter dem Twitter-Hashtag #Rosenheimerplatz schnell Anwohner und besorgte Bürger.

Die Fahndung nach dem Täter könnte womöglich erleichtert werden, da auf der S-Bahn-Stammstrecke in der Münchner Innenstadt seit dem späten Freitagabend für rund 54 Stunden keine Züge mehr fahren. Der Angreifer hatte also keine Möglichkeit, mit der S-Bahn zu flüchten.


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