Mitarbeiter beklaut Puma

17.10.2017, 19:56 Uhr

Sichtlich geknickt sitzt der Fürther auf der Anklagebank. Mehrfach sagt er: "Ich schäme mich in Grund und Boden."

Der 35-Jährige war bei der Sportartikelfirma Puma in Herzogenaurach beschäftigt. Dort war er in der IT-Abteilung im Einkauf tätig. Doch dabei gingen offensichtlich die Pferde mit ihm durch: Zwischen Oktober 2014 und September 2016 bestellte der Angeklagte immer wieder Waren wie Festplatten, Tablets oder Smartphones, die er zwar von Puma bezahlen ließ, dann aber mit nach Hause nahm, um sie entweder zu behalten oder auf einer Internetplattform zu verkaufen. Insgesamt 43 Fälle listet die Staatsanwältin am Erlanger Amtsgericht auf. Der Firma Puma entstand ein Schaden von über 68 000 Euro.

Als die Sache aufflog, verlor der Fürther postwendend seinen Job. Er gestand jedoch sofort alles und nahm sogar einen Kredit auf, um das Geld an Puma zurückzahlen zu können. Vor Gericht zeigt er sich ehrlich reumütig. Er könne sich selbst nicht erklären, wie er da "hineingerutscht" sei. Aber er habe damals privat eine schwierige Zeit durchgemacht. Er wolle von nun an wieder ein anständiges Leben führen, betont er.

Sein Geständnis und vor allem die Wiedergutmachung des Schadens werten sowohl die Staatsanwältin als auch Richter Wolfgang Gallasch als großen Pluspunkt; ebenso, dass er noch keine Vorstrafen hat. Zulasten des Angeklagten geht allerdings die enorme Schadenshöhe.

Verteidiger Michael Löwe fordert eineinhalb Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung, das Gericht verhängt jedoch zwei Jahre sowie eine Geldauflage von 4800 Euro zugunsten des Kinderschutzbundes Erlangen.

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