Mittelfranken: Mehr Einbrüche, Räuber-Hochburg Nürnberg

19.3.2015, 17:35 Uhr
Bei vielen Straftaten ist ein Rückgang zu verzeichnen, aber die Zahl der Wohnungseinbrüche ist um mehr als 30 Prozent gestiegen.

© Colourbox Bei vielen Straftaten ist ein Rückgang zu verzeichnen, aber die Zahl der Wohnungseinbrüche ist um mehr als 30 Prozent gestiegen.

93.682 Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Mittelfranken hat die Polizei 2014 verzeichnet - das sind lediglich 82 Fälle mehr als 2013. Ein guter Wert im bayernweiten Vergleich. Aufgeklärt wurden 63,9 Prozent der Fälle, das entspricht in etwa dem Vorjahreswert.

Als besonders erfreulich hebt die Polizei den sich fortsetzenden Abwärtstrend bei der Jugendkriminalität hervor. Die Zahl jugendlicher Straftäter ist 2014 um 6,4 Prozent gesunken, auf 8.919.

Auch die Zahl der Körperverletzungen entwickelt sich aus Sicht der Polizei in eine positive Richtung. 2014 zeigte sich ein deutlicher Rückgang um 489 auf 11.100, den tiefsten Wert seit zehn Jahren. Bei Mord und Totschlag sind die Fallzahlen um 13,3 Prozent auf 65 Fälle gesunken. Nach einer Zunahme im Jahr 2013 haben im vergangenen Jahr auch die Sexualdelikte wieder abgenommen. Hier registrierte die Polizei 791 Fälle, was den niedrigsten Wert seit fünf Jahren darstellt.

Deutlich mehr Wohnungseinbrüche

Raub-Straftaten machen den Beamten hingegen weiter viel Arbeit. Im vergangenen Jahr wurden 586 Delikte verzeichnet. Damit ist die Zahl erneut angestiegen. Als gefährliches Pflaster stellte sich hier einmal mehr Nürnberg heraus. Hier spielten sich rund zwei Drittel der erfassten Raub-Straftaten ab, erbeutet wurden vor allem Bargeld, Mobiltelefone, Handtaschen und Rucksäcke.

Während beim einfachen Diebstahl noch ein Rückgang um 1,5 Prozent zu verzeichnen ist, stieg die Zahl schwerer Diebstähle um 6,7 Prozent auf 11.743. Für den starken Anstieg ist vor allem die hohe Zahl an Wohnungseinbrüchen (30 Prozent mehr als im Vorjahr) und Fahrraddiebstählen verantwortlich. Wohnungseinbrüche gab es damit so viele wie schon seit zehn Jahren nicht mehr. Nur 15,7 Prozent der Fälle wurden aufgeklärt, das ist eine ähnliche Quote wie im Vorjahr. Wenn man die als Bandendiebstahl begangenen Wohnungseinbrüche hinzu nimmt, beträgt die Aufklärungsquote 23 Prozent.

Die Straftaten mit politisch motivierten Straftaten, die dem rechten politischen Spektrum zugeordnet werden, sind auf 260 gestiegen. Das ist ein Anstieg um 9,2 Prozent auf ein ähnliches Niveau wie 2011. Darunter fallen 71,2 Prozent Propagandadelikte, sie stellen die größte Gruppe. 

Bei den politisch motivierten Straftaten aus dem linken politischen Spektrum wurden 12,4 Prozent mehr auf 118 Fälle registriert. Sachbeschädigungen stellen hier mit 51,7 Prozent den Hauptanteil.

Die detaillierte Statistik ist auf der Seite der mittelfränkischen Polizei zu finden.

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