Monatelange Zugsperre zwischen Bamberg und Lichtenfels?

10.11.2013, 15:19 Uhr
Alle Ampeln auf rot: Die Bahn will die Strecke zwischen Bamberg und Lichtenfels für 34 Wochen sperren - sehr zum Ärger vieler Pendler. (Symbolbild)

© dpa Alle Ampeln auf rot: Die Bahn will die Strecke zwischen Bamberg und Lichtenfels für 34 Wochen sperren - sehr zum Ärger vieler Pendler. (Symbolbild)

Die Vollsperrung ist laut der Bahn-Infrastrukturtochter DB Netz im Jahr 2016 notwendig, um die neue Schnellstrecke nach Berlin bei Ebensfeld an die bestehenden Gleise Richtung Nürnberg anzuschließen. Bislang hatten die Planer jedoch keinen konkreten Zeitraum genannt. Bei einer Bahn-Veranstaltung für Pendler in Bad Staffelstein wurde jetzt jedoch bekannt, dass eine Mega-Baustelle über einen Zeitraum von 34 Wochen veranschlagt ist, in denen keine Züge mehr zwischen Lichtenfels und Bamberg fahren würden.

Selbst im Bahnkonzern sind die Pläne höchst umstritten. Bei DB Regio Nordostbayern fürchtet man massive Einnahmeverluste in Höhe von mehreren Millionen Euro und den dauerhaften Umstieg der Pendler auf das Auto. Zudem sieht sich Geschäftsleiter Uwe Domke mit dem Problem konfrontiert, mit seinen Zügen in diesem Zeitraum nicht mehr die Regio-Werkstatt in Nürnberg anfahren zu können. Ein ähnliches Problem hätte auch das Bahnunternehmen agilis.

Unvorstellbare Maßnahme

Auch bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Freistaat den Nahverkehr ausschreibt und bestellt, reagiert man fassungslos. Eine solche Maßnahme mit fast neunmonatigen Auswirkungen auf den Zugverkehr in ganz Bayern sei unvorstellbar, sagt Qualitätsmanagerin Angela Nusser. Entsetzt reagiert auch Thomas Schempf vom Fahrgastverband „Pro Bahn“. Es müssten Alternativen gefunden werden.

Ebenso ist völlig unklar, wie ein Ersatzverkehr für mehrere Tausend Pendler täglich aussehen soll. Die Autobahn 73 ist bereits heute völlig überlastet. Zudem wird durch die Baustelle wohl auch die Autobahn nicht mehr uneingeschränkt befahrbar sein. Am Donnerstag findet in München ein erstes offizielles Spitzengespräch dazu statt. Auch im DB-Vorstand ist das Projekt bereits ein Thema.

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