Münchner Amoklauf als extremistische Tat bewertet

14.3.2018, 17:55 Uhr
Beim Amoklauf in München im Juli 2016 sind zehn Menschen und der Attentäter ums Leben gekommen.

© Sven Hoppe/dpa Beim Amoklauf in München im Juli 2016 sind zehn Menschen und der Attentäter ums Leben gekommen.

Die Bewertung ergab sich unter anderem auf Grundlage von Gutachten, die die bayerische Landeshauptstadt in Auftrag gegeben hatte. Das teilte die Behörde, die zum Bundesjustizministerium gehört und als eine Art Justizdienstleister fungiert, am Mittwoch in Bonn mit. Zuvor hatte die Münchner Abendzeitung darüber berichtet. Den Hinterbliebenen und Verletzten steht damit eine "Härteleistung für Opfer extremistischer Übergriffe" zu. Sie wurden laut Mitteilung in der vergangenen Woche von der Bundesbehörde über ihre Ansprüche informiert.

Seit Monaten läuft eine Diskussion darüber, ob es sich bei der Bluttat vom 22. Juli 2016 um einen politisch motivierten Anschlag handelt. Die meisten der neun Todesopfer hatten einen Migrationshintergrund. Während der Debatte blieb die Münchner Staatsanwaltschaft bei ihrer Ansicht, dass der 18-jährige Amokschütze David S. unter psychischen Problemen litt und aus Rache wegen Mobbings handelte. Er hatte sich nach dem Amoklauf erschossen.

Die Stadt München hatte drei Gutachter beauftragt, die Hintergründe der Tat zu analysieren. Sie waren der Ansicht, dass es sich um ein rechtsextremes Hassverbrechen handle.