Nach Lkw-Crashfahrt: Ermittlungen wegen versuchten Mordes

25.1.2018, 10:34 Uhr
Der Fahrer des niedersächsischen Lkw, der in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch unter Drogeneinfluss zahlreiche schwere Unfälle verursacht hat, muss sich nun wegen versuchten Mordes verantworten.

© NEWS5 / Ittig Der Fahrer des niedersächsischen Lkw, der in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch unter Drogeneinfluss zahlreiche schwere Unfälle verursacht hat, muss sich nun wegen versuchten Mordes verantworten.

Auf der A73 bei Erlangen widersetzte sich der schlangenlinienfahrende Mann am Dienstag gegen 21 Uhr der Aufforderung einer Polizeistreife, seinen bereits unfallbeschädigten Sattelzug anzuhalten. In der Folge setzte der Mann seine Fahrt durch mehrere Landkreise in Mittel-, Unter- und Oberfranken fort, baute zahlreiche schwere Unfälle und rammte Polizeifahrzeuge zur Seite.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurden dabei fünf Personen verletzt sowie mehrere Streifenwagen und private Fahrzeuge beschädigt. Der Gesamtsachschaden geht nach ersten Schätzungen in den sechsstelligen Eurobereich. 

Haftbefehl wegen versuchten Mordes

Bei Untersiemau im Landkreis Coburg konnte die Besatzung eines Polizeihubschraubers den Fahrer durch gezielten Einsatz eines Scheinwerfers blenden und damit zum Anhalten zwingen. Daraufhin konnte der 38-Jährige am Steuer festgenommen werden. 

Die Beamten stellten das Lastwagengespann, beladen mit Maschinenteilen, sowie den Führerschein des Mannes sicher und ließen eine Blutentnahme durchführen. Die Staatsanwaltschaft ordnete zudem die Hinzuziehung eines Verkehrssachverständigen an.

Am Mittwochnachmittag erging durch das Amtsgericht Kronach auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl unter anderem wegen versuchten Mordes in vier Fällen und versuchten Totschlags. Beamte brachten den Lkw-Fahrer anschließend in eine Justizvollzugsanstalt. 

Der Lkw gehört zu einer Spedition aus Niedersachsen. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks war der Fahrer dort erst frisch angestellt worden: Der Mann arbeitete dort laut Angaben der Spedition erst seit Montag. 
 
Verkehrsteilnehmer, die durch den Lkw-Fahrer gefährdet worden sind, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Coburg unter der Rufnummer 09561/645-0 in Verbindung zu setzen. 


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