Nasser Honig sorgt bei den Imkern für Kopfzerbrechen

30.5.2013, 16:00 Uhr
Nasser Honig sorgt bei den Imkern für Kopfzerbrechen

© dpa

Weil das Wetter zu feucht ist und es bislang zu wenig warme trockene Tage gab, wird es auch in den nächsten Wochen kaum neuen Imkerhonig aus Deutschland geben. „Die Bienen haben zwar einiges aus den Rapsfeldern eingebracht, aber das ist noch nicht schleuderfähig. Der Wassergehalt des Honigs ist noch zu hoch“, sagte der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske in Schwarzach (Landkreis Kitzingen).

Deutscher Imkerhonig darf nicht mehr als 18 Prozent Wassergehalt haben. „Mehr ist nicht zugelassen und darf nicht ins Glas vom Deutschen Imkerbund.“ Wenn die Bienen Nektar und Pollen eintragen, hat dieser Maske zufolge einen Wasseranteil von etwa 30 Prozent.

Diese Feuchtigkeit tragen die Insekten durch Fächeln mit den Flügeln und Belaufen an warmen Tagen aus dem Bienenstock. Von außen hat der Imker auf diesen Prozess keinen Einfluss. „Den Honig können nur die Bienen trocknen“, erklärte der Imker aus Unterfranken. Erst, wenn sie ihre Arbeit getan haben, ist der Honig dickflüssig genug und reif.

"Wetter ist Gift für einen reifen Honig"

„Dieses nasse Wetter ist Gift für einen reifen Honig.“ Maske fürchtet zudem nicht nur beim Raps-, sondern auch beim Waldhonig schlechte Erträge. Dafür lutschen die Bienen den von Rindenschildlausarten an Tannen- und Kiefernspitzen produzierten Zucker auf und verwandeln diesen in Waldhonig.

„Aber bei ständigem Regen wird der auf den Nadeln klebende Zucker abgewaschen und bei starkem Regen werden sogar die Läuse abgespült. Das steht also auf sehr wackeligen Beinen.“ Die Auswirkung des aktuell nasskalten Wetters ist demzufolge, dass neuer Honig von deutschen Imkern weiterhin Mangelware bleibt. „Es gibt bisher noch fast keinen frischen Honig.“ Schon 2012 war kein gutes Honigjahr, weil zu viel Regen im Frühjahr, Bienenverluste durch die Varroa-Milbe und stark gestiegene Zuckerpreise den Imkern zu schaffen gemacht haben.

Deutschlands Imker produzieren im Jahr durchschnittlich rund 25.000 Tonnen Honig. Damit können sie rund 20 Prozent des heimischen Bedarfes decken. Dieser liegt bei rund 1,5 Kilogramm pro Kopf. Bundesweit arbeiten etwa 100.000 Imker mit fast einer Million Bienenvölkern.

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