Neuer Steinbruch: Weitere Attraktion im Freilandmuseum

21.2.2018, 21:29 Uhr
Neuer Steinbruch: Weitere Attraktion im Freilandmuseum

© Nico Christgau

Der Steinbruch wird neben dem Derrickkran inszeniert, einem Kran, der Lasten mit Hilfe mehrerer Flaschenzüge sowohl vertikal als auch horizontal bewegt werden kann. Benannt ist er nach dem englischen Henker Thomas Derrick, der im 16. und 17. Jahrhundert lebte. Etwa zehn Tonnen könne der Derrickkran heben, sagt Dieter Gottschalk, Restaurator des Freilandmuseums.

Museumsleiter Herbert May erklärt, dass man demnächst zudem das Schienennetz der Güterloren erweitere. Die Loren seien vor allem zum Transport von Abraum verwendet worden. "Am Poller entsteht ein Lokschuppen, die meiste Zeit stehen die Wagen", sagt May. Das Material für den Steinbruch kommt aus Kleinrinderfeld im Landkreis Würzburg. Der schwerste der vier Steine wiegt 13,4 Tonnen. "Sie ergeben eine Länge von neun Metern und sind mannshoch", so Gottschalk.

Ebenfalls sein Debüt am Handwerkertag hat der neue Kalkofen, gebaut nach einem historischen Vorbild. Solche holzbefeuerten Öfen waren bis 1850 in Betrieb, vereinzelt bis 1950, bevor der Industrieofen sie ablöste. Zum Equipment des Ofens gehören eine Löschanlage für gebrannten Kalk und vier Erdbunker zur frostfreien Lagerung des gelöschten Kalks. Dort könne er "einsumpfen", erklärt Dieter Gottschalk, bis er die optimale Qualität zur weiteren Verarbeitung hat.

Traditionell hergestellter Sumpfkalk ist noch heute ein begehrter Baustoff im historischen Hausbau oder findet als Bindemittel bei der Herstellung von Farben bei Kirchenmalern und Restauratoren Verwendung. Im Weinbau werden damit Rebstöcke gegen Schädlinge eingestrichen. Mit dem Kalkofen wird der Eigenbedarf des Museums gedeckt.

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