Neuer Wörnitzarm geflutet: Gartenschau kann kommen

16.12.2017, 06:00 Uhr
Die Baggerschaufel machte den Weg frei für den neuen Wörnitzarm, durch den die Fische wieder flussaufwärts wandern können. Künftig überspült das Wasser knapp die massiven Steinbecken, das Umfeld soll bald begrünt werden.

© Martin Müller Die Baggerschaufel machte den Weg frei für den neuen Wörnitzarm, durch den die Fische wieder flussaufwärts wandern können. Künftig überspült das Wasser knapp die massiven Steinbecken, das Umfeld soll bald begrünt werden.

Eine unwirtliche Steinwüste mit gewaltigen Felsbrocken tut sich da am Südrand von Wassertrüdingen (Landkreis Ansbach) auf. 16 Felsenbecken mit nur schmalen Durchlässen folgen kurz aufeinander. Noch kann man sich kaum vorstellen, dass hier einmal eine Vielzahl von Lebewesen ein Zuhause finden kann.

Und doch verwandelt Baggerführer Freddy Winkhardt diesen Unort innerhalb von wenigen Minuten in eine Wasserlandschaft. Mit seiner Schaufel durchbricht er den Damm zur Wörnitz, bald schießen 16,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Felsenbecken und füllen sie schnell auf.

Streng genommen ist es gar nicht die Wörnitz, die hier fließt. Doch nur wenige hundert Meter flussaufwärts wird der Großteil des Wassers aus genau dieser abgezweigt, um dann gleich nach den Felsenbecken wieder in den Fluss hineinzuströmen.

Ursprünglich wurde das Wasser abgezweigt, um in einer Mühle die Wasserkraft zu nutzen. Dadurch entstand allerdings eine Höhendifferenz von 160 Zentimetern — ein unüberwindbares Hindernis für Fische und andere Wasserlebewesen.

Nun ist die Mühle stillgelegt und die Chance wurde genutzt, das Flussbett so zu verlegen, dass Fische künftig stromaufwärts wandern können und gleichzeitig ein attraktives Umfeld entsteht. „Wir werden noch bis auf drei Meter ans Wasser heran Erde auftragen. In zwei Jahren wird das wunderbar eingewachsen sein, ein blaues Band um die Stadt Wassertrüdingen“, meint Jan Ulrich Job vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach, das bis 2019 auch zwei Meter hohe, sanft ansteigende Hochwasserdeiche zum Schutz der Stadt anlegt. Ein kleiner Teil davon ist bereits fertiggestellt.

So soll hier eine attraktive Landschaft für den Wörnitzpark entstehen, eine der Attraktionen der kleinen Landesgartenschau in Wassertrüdingen, die am 24. Mai 2019 eröffnet wird und unter dem Motto „Wasser Garten Trüdingen“ stehen soll.

Gleich bei dem nun verlegten Wörnitzarm wächst dann auch ein zehn Meter hoher Aussichtspavillon in die Höhe, von den man eine wunderbare Sicht auf den sich dahinschlängelnden Fluss und den nahen Hesselberg haben soll. Beim alten Durchfluss entsteht der Mühlteich, an dem man sich auf Sitzstufen niederlassen kann.

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