109 Tanzpaare fegten beim ASV übers Parkett

27.2.2017, 10:25 Uhr
109 Tanzpaare fegten beim ASV übers Parkett

Jeder der Tänze dauert "nur" 120 Sekunden. Für die Protagonisten auf dem Parkett bedeutet das jedoch höchste Konzentration; schließlich geht es darum, sich in den wenigstens fünfmal zwei Minuten dauernden Vor- und Zwischenrunden für den Finaldurchgang zu qualifizieren.

Sowohl Können als auch das berühmte Quäntchen Glück sind dafür notwendig, aber speziell die Kondition entscheidet hier ganz wesentlich über Weiterkommen, Sieg oder Niederlage.

Immerhin beträgt das Mindestalter für die Tänzerinnen und Tänzer aus Deutschland, Österreich und Tschechien 45 Jahre. Viele von ihnen sind zum wiederholten Male in Neumarkt, um in den fünf Klassen D – C – B – A – S der Gruppen II bis IV die Besten zu ermitteln.

Schritte und Kleidung im Auge

Bloß keine Fehler: Einfach drauf loslegen ist ebenfalls nicht möglich, da die Turnier- und Sportordnung (TSO) des Deutschen Tanzsportverbandes exakt vorschreibt, welche Figuren und Schritte erlaubt sind, gleiches gilt übrigens für die Kleidung.

Beim kurzen Eintanzen vor dem alles entscheidenden Finale stellen die Teilnehmer fest, wie sich die Tanzfläche anfühlt, loten dessen Größe und rufen die einstudierte Choreografie ab.

Während des entscheidenden Durchgangs, bei dem sich bis zu sechs Paare gleichzeitig auf dem Parkett befinden, dürfen sie keinen Fehler riskieren, insbesondere beim Einstiegstanz, dem Langsamen Walzer, der bereits maßgeblich die Grundlage für die Endplatzierung bildet.

Und natürlich auch in den Folgetänzen gilt es, konzentriert zu bleiben, den Takt einzuhalten, die Wertungsrichter mit exakt gesetzten Schritten zu überzeugen, Ruhe zu bewahren und, natürlich: das Lächeln nicht zu vergessen.

218 Tänzerinnen und Tänzer in elf Einzelturnieren: Beim Sportturnier der Tanzsportabteilung Blau-Silber am Wochenende gehen insgesamt 218 Tänzerinnen und Tänzer aus drei genannten Nachbarländern an den Start, verteilt auf elf Einzelturniere, die jeweils getrennt gewertet werden.

Eine Mammutaufgabe, die den Paaren auf dem Parkett, den Wertungsrichtern und dem Organisationskomitee alles abverlangt. Ein Novum ist diesmal, dass ausschließlich Standard getanzt wird, da sich die generell zu beobachtende Tendenz nachlassender Meldungen in der Sektion Latein, gerade im Seniorenbereich, fortsetzt.

Ein tänzerischer Dauerlauf

Um ein Turnier wertungstechnisch korrekt abzuwickeln, sind aber wenigstens drei startberechtigte Paare in der jeweiligen Klasse erforderlich.

Für Gerhard und Marion Funk vom Tanzsportzentrum Augsburg hat sich die Anreise mehr als gelohnt. Dreimal Erster, je einmal Dritter und Vierter und Aufstieg in die nächste Klasse. Besser geht es nicht. 43 Tänze in fünf Turnieren am Faschingssamstag, ein wahrer Kraftakt.

Umgerechnet sind das eineinhalb Stunden reine Tanzzeit und gleich zu setzen mit vierzehn 400-Meter-Läufen in der Leichtathletik. Da sind Freudentränen nicht mehr zu unterdrücken. Lohn für konsequente konditionelle Vorbereitung, ohne die wäre ein solcher Erfolg niemals möglich.

Hochklassiger Tanzsport mit teilweise knappen Entscheidungen und Platzierungen lassen an diesem Samstag zwischen 10 und 21 Uhr keine Langeweile aufkommen. Hinsichtlich der Wertungen gibt es nicht ansatzweise Anlass zur Kritik, auch wenn sich der eine oder andere gerne weiter vorne gesehen hätte.

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