1500 Menschen erwarteten Neupriester Simon Heindl

23.4.2018, 19:11 Uhr
1500 Menschen erwarteten Neupriester Simon Heindl

© Foto: mi

1500 Menschen erwarteten Neupriester Simon Heindl

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Am Samstag erhielt der 27- jährige Simon Heindl aus Reichertshofen, durch Handauflegung und Gebet von Bischof Gregor Maria Hanke OSB die Priesterweihe.

Ein Priester sei nicht Behördenchef, sondern müsse die Rolle eines Vaters übernehmen, der nach dem Vorbild des guten Hirten Jesus Christus handelt, sagte Bischof Hanke in seiner Predigt beim Weihegottesdienst im Eichstätter Dom. Der Priester werde deshalb auch in vielen Ländern und Sprachen mit "Vater" angesprochen. Zugleich lebe der Priester in der Berufung, ganz und gar Kind Gottes zu sein. "Eure Sendung zu den Menschen in ihren Nöten, Euer Beten, der Umgang mit Euren Mitarbeitern, die Tätigkeit am Schreibtisch braucht Eure Haltung des Kindseins vor Gott." Gleich einem Kind habe der Priester die Offenheit zu leben für das Größere Gottes, das er nicht für sich, sondern für die Menschen empfängt. "Der sich selbst genügende Mensch, der sich durch Perfektion, Leistung und Erfolg definiert, taugt nicht für Gottes Werk der Offenbarung."

Zahlreiche Bürger aus der Gemeinde Sengenthal wohnten dem Ritus bei und beglückwünschten im Anschluss den Neupriester beim Stehempfang im Priesterseminar.

"Ein toller Zusammenhalt"

Heimatpfarrer Manfred Obermayer aus Reichertshofen unter dem Simon Heindl noch fleißiger Ministrant war, brachte seine Freude bei der Busfahrt nach Eichstätt zum Ausdruck: "Wieder einmal durften wir erfahren, wie viele Menschen sich in den letzten Wochen und Tagen zusammen mit der politischen Gemeinde für diesen einen Tag engagierten. Die Gemeinschaft in der Pfarrei zeigte hier einen tollen Zusammenhalt für Simon Heindl".

Noch am Samstagabend brachte "Cheffahrer" Louis Pittana, ein guter Freund des Primizianten den Neupriester von Eichstätt nach Sengenthal. Am Steinkreuz am Kirchweg wurde mit großem Applaus Simon Heindl von mehreren Priestern, Bürgermeister Werner Brandenburger, Landrat Willibald Gailler, und Europaabgeordneten Albert Dess, den Vereinsabordnungen und zahlreicher Besucher freudig empfangen.

Brandenburger: "Sehr geehrter Herr Primiziant, lieber Simon, herzlich willkommen zu Hause, in deiner Heimatgemeinde. Die Kindergartenkinder begrüßten ihren Neupriester mit dem Lied: "Der Segen Gottes möge dich umarmen". Weiter brachten sie in einem Gedicht zum Ausdruck: "Vertrau dem Herrn" mit verschiedenen Wünschen die an Luftballons hingen, an.

Für die kirchlichen Gremien, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltungen hieß Horst Michalk den Neupriester herzlich willkommen in seiner Heimatpfarrei und wünschte ihm Gottes Segen im Weinberg des Herrn. Angeführt von der Blaskapelle Deining unter der Leitung von Michael Kirsch zog man zur Filialkirche St. Elisabeth. Bei der Vesper in der gefüllten Filialkirche, bei der auch das Primiz Gewand des Neupriesters geweiht wurde, spendete der Primiziant den vielen Besuchern den Einzelprimizsegen, assistiert von Kaplan Ulrich Schmidt aus Reichertshofen. Im Anschluss daran kam es in der Schulaula beim Sektempfang zur Begegnung mit dem Primizianten und viel Entgegennahmen von Glückwünschen.

Ein letztes Mal zeigten am Sonntag früh ab vier Uhr, das Thermometer zeigte zum Arbeiten angenehme 11,5 Grad Celsius, schon mehr als 50 Personen, von der Absperrung der Straßen, beim Aufbau des Blumenbilderweges, beim Aufstellen der Bänke für über 1200 Besucher, bei den Mesnern die alles für die erste Messe "Prima missa" vorbereiteten, ihre großartige Unterstützung. "Ja für eine Primiz sollte man ein paar Schuhsohlen durchlaufen, so sagte man früher immer", erzählten die älteren Frauen und ließen sich nicht aufhalten den Weg zum Primiz Altar mit Blumenblüten zu bestreuen. Acht große Blumenbilder mit religiösen Motiven wurden in mühevoller Kleinarbeit in der letzten Woche von vielen Freiwilligen aufgelegt.

Erste Primiz-Besucherin war Walli Meier aus Rengersricht, die schon ab 6.30 Uhr dem emsigen Treiben vor der Filialkirche zuschaute. "Mei macha die Frauen des schön, da wird sich der Primiziant sicherlich freuen", war ihr Kommentar. Und ob er sich freute, schon beim Einholen am Ortseingang an der ehemaligen Klause an der Winnberger Straße zeigte sich der Primiziant überwältigt.

Ein langer Kirchenzug, angeführt von der Blaskapelle Berngau unter der Leitung von Daniel Barth, rührte ihn sehr. Beim Einmarschieren zum Primiz-Altar gab es stehende Ovationen und langanhaltenden Beifall für den Primizianten auf dem mit 1500 Besuchern gefüllten Kirchenvorplatz. Neben Bürgermeister Werner Brandenburger war mit dem neuen Finanzminister Albert Füracker, MdB Alois Karl und Landrat Willibald Gailler viel Politprominenz vertreten.

Der Primiziant dankte schon vor dem Festgottesdienst den 22 angesagten Mitbrüdern im priesterlichen Dienst für ihre Teilnahme. Domvikar und Primiz-Prediger Marco Benini, vielen noch bekannt als Kaplan in der Hofkirche, ging in seiner Predigt auf die Freude ein, solch ein einzigartiges Fest einer Primiz zu feiern.

"Die Grundstimmung einer Priesterweihe und einer Primiz sei die Freude", richtete er seine Worte an alle Besucher. "Wir alle freuen uns, dass du dich lieber Simon auf den Weg zum priesterlichen Dienst gemacht hast. Dass heute jemand in unserer Welt Priester wird, das ist doch einfach ein Geschenk des Himmels, du, lieber Simon, bist ein Geschenk des Himmels. Das ist nicht einfach etwas, was du als Person feierst, sondern etwas weitaus Größeres: Hier ist Jesus Christus selbst am Werk."

Jedes Mal, wenn der Priester die Monstranz zum Segen aufnehme, könne er lesen: "Sis, quod feris!" – "Sei das, was du trägst." "Sei selbst eine Monstranz, ein lebendiges Zeitgefäß für Christus", so der Prediger.

Fest in der Turnhalle

Nach dem päpstlichen Segen, den der Primiziant allen Besuchern spenden durfte, zog man zum Primizmahl in die festlich geschmückte Schulturnhalle. In ihren Grußworten zollten Bürgermeister Werner Brandenburger und Landrat Willibald Gailler allen voran Pfarrer Manfred Obermayer und den vielen Helfern, die diese Primiz vorbereiteten und zu einem großartigen Fest in der Gemeinde werden ließen, allerhöchsten Respekt.

Ebenso ging der Dank an die große Priesterschar, die dieses Ereignis mitfeierte. Dem Neupriester Simon Heindl wünschte Bürgermeister Brandenburger alles Gute und vor allem Gottes Segen bei der Suche nach Antworten auf aktuelle Fragen und beim Lösen von Problemen der kirchlichen und pastoralen Situation in der Gesellschaft. Ein Pfarrer sei rund um die Uhr gefragt, sein Beistand werde in allen Lebenslagen erwartet. In der Seelsorge komme alles zur Sprache, was die Menschen bewegt und bedrängt. Das könne im Einzelfall recht belastend sein.

Im Anschluss daran durfte sich der Neupriester in das "Goldene Buch" der Gemeinde Sengenthal eintragen. Mit dem Satz: "Ich bin froh, in so einer schönen Heimat zu leben", verewigte sich Simon Heindl.

Bei der feierlichen Vesper in "St. Elisabeth" sagte der Primiziant: "Ich möchte allen Menschen, die mir anvertraut sind, den christlichen Glauben und deren Werte verkünden, ihnen Mut und Hoffnung in allen Lebenslagen geben."

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