Jurasteig Ultratrail: 230 Kilometer am Stück

16.4.2014, 10:38 Uhr

Muskelkater? „Habe ich keinen“, sagt Gerhard Börner. In diesem Jahr hat sich der Veranstalter des Junut ganz auf das Organisatorische konzentriert. Sein Resümee nach drei Tagen Ultralauf: „Es lief nahezu perfekt.“

Bis auf die „üblichen Blessuren“ an Beinen und Füßen habe sich niemand verletzt. Der Sieger der vergangenen Jahre, der Chinese Jin Cao, musste seine Chancen auf die Titelverteidigung frühzeitig begraben. „Er kam schon angeschlagen nach Dietfurt“, erklärt Börner.

Gewonnen hat in diesem Jahr Jörg Burgstahler. In 33 Stunden und sieben Minuten absolvierte er den 230 Kilometer langen Lauf. Am Stück, bei Tag und bei Nacht, ohne zu schlafen. Der Sportler aus Karlsruhe war damit über drei Stunden schneller als der Vorjahressieger.

Mit Jörg Burgstahler gingen 94 weitere Ultraläufer an den Start. 50 kamen auf der langen Distanz ins Ziel, 17 auf der kurzen. „So viele waren es noch nie“, freut sich Organisator Gerhard Börner.

Rund 80 Prozent der Starter waren Männer. Trotzdem sind unter den besten zehn einige Frauennamen zu finden. „Die Frauen war unheimlich stark, besonders während des Rennes“, findet Börner.

Massage zum Weißbier

Kraft tanken konnten die Läufer an den zahlreichen Versorgungspunkten. Richtig geschlafen haben die wenigsten. „Das waren eher Ruhephasen“, erklärt Organisator Börner. In Schmidmühlen gab es zum Beispiel die Möglichkeit, zu duschen und sich massieren zu lassen.

230 Kilometer am Stück laufen, das verbrennt reichlich Kalorien und macht hungrig. Auch hierfür war an den Stationen gesorgt. „Es gab Brot, geräucherte Bratwurst, Käse, Spaghetti und getrocknete Früchte“, erzählt Börner.

Von isotonischen Getränken halte er nichts. Deshalb hat er alkoholfreies Weißbier ins Angebot aufgenommen, ein leichtes Bier, mit Alkohol, habe es auch gegeben. „Das gelangt gar nicht richtig ins Blut der Sportler.“ Wer beim Junut an jeder Versorgungsstation kräftig zulangt und den sportlichen Ehrgeiz eher hinten anstellt, der kann mit Räucherwurst und Weißbier also durchaus für einen Kalorienüberschuss sorgen.

Die Sportler waren ohne schweres Marschgepäck auf der Strecke. In einheitlichen Taschen wurde dieses von Punkt zu Punkt transportiert. Mit drei Fahrzeugen waren Gerhard Börner und sein Team während des Junut dafür im Einsatz.

Nach drei Tagen Ultratrail ist nun die Nacharbeit fällig. Ranglisten erstellen, ins Internet hochladen — www.junut.de — und aufräumen. 100 Teilnehmer, wie in diesem Jahr, hätten ihm gereicht. „Das ist die Kapazitätsgrenze“, sagt Börner. Würde er mehr Läufer einladen, ginge der familiäre Charakter verloren.

Börner hat sich fest vorgenommen, im kommenden Jahr wieder an den Start zu gehen. Wobei, ganz ohne kam er diesmal auch nicht aus: „Ich bin immer Mal wieder ein Stück mitgelaufen“, verrät er. Ultraläufer bleibt eben Ultraläufer.

Die Ergebnisse

Lange Distanz über 230 Kilometer: 1. Jörg Burgstahler Jörg 33:07, 2. Oliver Schoiber 35:30, 3. Christoph Janthur 38:59, 3. Sven Winkelmann 38:59, 5. Rolf Kaufmann 39:30, 6. Achim Knacksterdt 40:36, 6. Michael Frenz 40:36, 8. Birger Jüchter 40:42, 8. Bianka Schwede 40:42, 10. Nicole Kresse.

„Kurze“ Distanz über 172 Kilometer: 1. Jordy Ariens 28:30, 2. Robert Gralka 29:10, 3. Caroline Röhrl 29:55, 4. Uli Großmann 31:50, 5. Helmut Kopp 32:14, 6. Holger Kanisch 32:24, 6. Udo Stief 32:24, 8. Michael Groth 32:27, 9. Gerhard Lusskandl 33:00, 10. Andreas Geyer 33:06.

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