Am Anfang ist es immer die Abenteuerlust

19.6.2014, 11:00 Uhr
Am Anfang ist es immer die Abenteuerlust

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Wenn mehr als drei Personen im Aufzug sind, kommen manche Menschen schon ins Schwitzen: die Enge. Unvorstellbar, warum sich andere stunden- und tagelang in Höhlen aufhalten, sich durch Lücken zwängen, selbst mit trainierten Flachbäuchen noch die Luft anhalten müssen, um überhaupt durchzukommen.

Nerreter kann das alles nachvollziehen. Die Faszination Höhle sei etwas ganz Ursprüngliches. „Kaum ein Kind, dass sich nicht aus Decken und Stühlen eine dunkle, enge Höhle baut“, sagt der Höhlenforscher, der zugleich Obermeister der Nürnberger Schreinerinnung ist.

Daher räumt er auch ein: „Am Anfang ist es fast immer die Abenteuerlust, die einen antreibt.“ Erst im Laufe der Zeit gewinne dann bei vielen der Forscherdrang die Oberhand. Nerreter selbst ist in dieser Hinsicht ein Spätzünder. Lange Zeit hatte er ein weniger gefährliches Hobby, da galt seine Leidenschaft dem Tanzen. Erst Mitte 20 begleitete er einen Kollegen bei einer Höhlentour — und war mehr als fasziniert.

Und damit kommt er zurück zur Mühlbachquelle: „Klar sieht man oben, wo die Quelle lang läuft, aber interessant ist doch, wie es darunter aussieht.“ Nerreter unterstreicht damit die Erkenntnisse für die Wissenschaft, die so eine Höhlenforschung bringt. Hydrologie, Paläontologie — alles sei dort vereint. Westhauser hat er bei Vorträgen kennen gelernt. Sein großer Vorteil, so meint Nerreter, sei, dass er körperlich topfit in die Riesendinghöhle gestiegen ist. „Ein Risiko gibt es in der Natur immer“, sagt der Höhlenforscher. Dennoch sei es immer gut, zu wissen, wo die eigenen Grenzen liegen. „Es gibt auch in der Region Höhlen, bei denen für mich klar ist: Da gehe ich auf keinen Fall rein.“

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