Ärger über „Tretminen“ in Buchberg

SENGENTHAL/BUCHBERG - Ärger über Hundedreck, kaputte Straßenlaternen und die „Reichsbürger“ waren Themen, die bei der Bürgerversammlung in Buchberg zur Sprache kamen.

Viele Zahlen und Fakten bekamen die Bürger aus Buchberg bei der Bürgerversammlung im Gasthaus Ulrich von Bürgermeister Werner Brandenburger zu hören, meistens positive.

Etwa dass die älteste Bürgerin der Gemeinde Sengenthal mit der 98-jährigen Barbara Inzenhofer aus Buchberg kommt. Buchberg ist nach Sengenthal der zweitgrößte Ortsteil mit aktuell 779 Einwohnern. Die Gemeinde stehe finanziell gut da, dank guter Auftragslagen der heimischen Firmen fließe auch die Gewerbesteuer. Momentan könne die Gemeinde überwiegend ohne Fremdfinanzierung gut investieren, wie derzeit in die Grundschule Sengenthal und den neuen Bauhof, so der Bürgermeister.

Im Schulverband Berngau werden derzeit 28 Schüler aus der Gemeinde Sengenthal unterrichtet. Neben der Schulverbandsumlage in 2016 von 73 472 Euro entrichtete man an die Verbandsschule zur Finanzierung der Generalsanierung und energetischen Sanierung des Turnhallentraktes in Berngau die vierte und vorletzte Rate in Höhe von 145 000 Euro.

Damit man dem Bauboom in der Gemeinde und im Ortsteil Buchberg gerecht werden konnte, wurde das Baugebiet Stieglerhof geschaffen. Gut 240 000 Euro investierte die Gemeinde im vorigen Jahr für die Infrastruktur. Mittlerweile sei der Stieglerhof komplett bebaut, so Brandenburger.

Ein Universal-Kletterspielgerät auf der Wiese hinter dem Feuerwehrhaus erfreue täglich nicht nur die Kinder aus Buchberg, „sondern auch mich“, sagte der Bürgermeister. Bequeme Sitzgelegenheiten habe man für die Eltern, Opas und Omas geschaffen. Gut 20 000 Euro habe man für die sicheren Spielgeräte ausgegeben.

Bei den Fragen der Bürger ging es um die Änderungen des Wasserschutzgebietes. Was die Stadt Neumarkt genau vorhabe, wollte ein besorgter Bürger wissen. Brandenburger konnte dazu keine Aussage machen, da er es ebenfalls nur den Tageszeitungen entnommen habe, aber noch niemand von Seiten der Stadt oder Stadtwerke auf ihn zugekommen sei.

Appell an die Vernunft

Mehrere Fragesteller wurmt das Verhalten diverser Hundebesitzer in Buchberg, die es offenbar nicht nötig haben, die „Tretminen“ ihrer Vierbeiner mitzunehmen. Brandenburger hofft auf die Vernunft der Hundebesitzer. Er riet den Bürgern: „Sprechen sie die Hundehalter im guten Umgangston darauf an, das wirkt am besten.“

Zum Thema „Reichsbürger“ wollte ein Bürger wissen, wie es in der Gemeinde Sengenthal ausschaut. Brandenburger berichtete von einem Fall, der aber in einer anderen Verwaltungsgemeinde wohnt. Es handle sich um ein „sehr schwieriges Thema“, das bei der nächsten Bürgermeister-Besprechung auf die Tagesordnung komme.

Warum entlang des Stieglerhofes und zwischen der Kreisstraße NM 18 so ein breiter Grünstreifen sein müsse, wollte ein Bürger wissen, das sei doch Verschwendung. Zum einen, so Brandenburger, sei bei Ausweisung des Baugebietes ein Lärmgutachten erstellt worden, zum anderen müsse zur Kreisstraße 15 Meter Abstand eingehalten werden.

Ein Absperrschieber seines Hausanschlusses sei schon länger defekt und an die Gemeinde gemeldet, sagte ein Bürger. Er wollte wissen, ob er es schriftlich melden muss, denn es gehe ja im Störungsfall auch um die Haftung. Bürgermeister Brandenburger erinnerte an die vorgestellten Straßen und Kanalkataster, die es der Gemeinde künftig ermöglichen, die Straßen im schlechtesten Zustand zuerst zu reparieren. Dann würden auch die schadhaften Schieber mit erneuert.

Beim neuen Kneipptretbecken fließe kaum Quellwasser, sagte ein Bürger. Nur eine rostbraune Brühe und Ablagerungen seien im Becken. Das Problem, so Brandenburger, sei bekannt, man werde der Sache nachgehen, warum so wenig Quellwasser aus dem Buchberg kommt.

Ein Ärgernis seien immer wieder die defekten Straßenlampen zwischen der Heckenstraße und Buchberger Hauptstraße bis zur Kapelle. Einen Tag gehen sie, am nächsten Tag seien sie wieder defekt, obwohl immer wieder an die Gemeinde gemeldet. Brandenburger kann hier leider nicht für Abhilfe sorgen. Jede kaputte Laterne werde an den Wartungsdienst gemeldet und in kürzester Zeit auch repariert. „Aber was soll der Monteur reparieren, wenn er prüft und die Lampe funktioniert?“