Auf nassen Laub rutscht auch ein SUV aus der Kurve

NEUMARKT - So schön sich das Herbstlaub verfärbt, für Autofahrer wird dieser Augenschmaus bei Nässe schnell zur Gefahr, weiß Richard Löhner, der Verkehrsachbearbeiter bei der Neumarkter Polizei.

Herr Löhner, wie viele Laubunfälle gibt es im Neumarkter Inspektionsbereich?

Richard Löhner: Genau kann man das nicht sagen, aber wir stellen jedes Jahr mit Beginn der "schlechten" Witterung einen Anstieg an Unfällen auf Landstraßen mit dem Statistikmerker "Straßenzustand schlüpfrig" fest. Darunter fällt auch Laub, das bei Nässe wie ein Schmierfilm auf der Fahrbahn wirkt.

Immer mehr Leute fahren SUVs mit Allrad. Bringt das was?

Löhner: Wenn andere Fahrzeuge im Schnee feststecken, kommen Sie mit einem Offroader oft noch durch. Auf rutschigen oder glatten Fahrbahnen verhalten sich SUVs leider nicht anders als andere Fahrzeuge. Wenn der Wagen auf rutschiger Fahrbahn ausbricht, ist auch SUV nicht mehr beherrschbar. Hinzu kommen durch das Gewicht der Fahrzeuge in Kurven sogar noch höhere Fliehkräfte.

Ist das Laub jetzt im Herbst die einzige Gefahr?

Löhner: Neben glatten und rutschigen Fahrbahnen kommen jetzt auch Gefahren durch Regen- und Graupelschauer. Die Autofahrer müssen vermehrt mit Sichtbehinderungen durch Nebel und trüber Witterung rechnen. Hier ist eine gute Beleuchtung extrem wichtig. Leider sind trotz diverser Kontrollfunktionen immer noch zu viele Fahrzeuge mit defekter oder nicht ausreichender Beleuchtung unterwegs. Daneben stellen wir jetzt auch wieder einen deutlichen Anstieg an Wildunfällen fest. Neben Rehen, Hasen und Wildschweinen wurden dieses Jahr auch einige Dachse und zwei Biber überfahren. Die Unfälle verteilen sich über den gesamten Dienstbereich, ob Nebenstrecke oder Bundesstraße, bis zu fünf Unfälle in einer Nacht.