Auferstanden wie Phoenix aus der roten Asche

31.7.2015, 09:27 Uhr
Auferstanden wie Phoenix aus der roten Asche

© F.: Damm

DEINING — Keine Kinder, keine Jugendlichen, keine Frauen: Die Tennisabteilung des 1. FC Deining stand vor sechs Jahren vor dem Aus. „Die Auflösung lag beim Hahnenwirt auf dem Tisch“, erinnert sich Gerhard Fruth an die damalige Mitgliederversammlung. Der Becker-und-Graf-Boom war lange vorbei, einige Kameraden waren zum neuen „In-Sport“ Golf abgewandert oder haben ganz aufgehört. Nachwuchs? Fehlanzeige.

Rund 20 Mitglieder hatte die Abteilung noch, der Platz Nummer eins wurde zurückgebaut. Dann trat auch noch der Vorstand zurück.

Mit Gerhard Fruth und Thomas Blomenhofer sprangen zwei der jüngeren Sportsfreunde in die Bresche. Ihnen gelang es im Verein mit Jugendwart Harald Schön, das Ruder herumzureißen: „Unsere Strategie hieß: Jugend und Kinder“, sagt Fruth. Zu ihrem Glück prosperiert die Neubausiedlung oben am Berg. Mit neuzugezogenen, jungen Familien vergrößert sich der „Pool“ an potenziellen Tenniskindern. „Von dort haben wir einen guten Zuwachs.“ Freilich muss der Verein für die Nachwuchsgewinnung auch viel investieren, muss die Fühler ausstrecken in die Schule und in den Kindergarten.

Heute haben die Deininger Tenniscracks wieder 110 Mitglieder, darunter 30 Kinder, die mit ihren Familien Leben ins Tennisheim neben dem Fußballplatz bringen. Und das Jugendtraining von Coach Mario Eggel trägt auch schon erste Früchte: „Heuer haben wir erstmals eine Jugendmannschaft angemeldet“, berichtet Fruth.

Neben dem U 10-Team schickt Deining nächstes Jahr eine Herren- und eine Herren50-Mannschaft in die Medenrunde. Und auch zehn Frauen schlagen in Deining derzeit den gelben Filzball übers Netz.

Für Johannes Deppisch, den Vorsitzenden des Tennisbezirks Oberpfalz, ist das Deininger Tennis deshalb ein Leitbild für die vielen Landvereine, die mit dem Niedergang des Boom-Ballsports der Achtziger und Neunziger zu kämpfen haben. Jetzt ist Tennis wieder im Kommen. Fruth: „Wir könnten unseren Einser-Platz jetzt wieder gut gebrauchen.“

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