Aufregung um die Quadtouren durch den Jura

15.4.2015, 17:07 Uhr
Aufregung um die Quadtouren durch den Jura

© Werner Sturm

Auf der Homepage der Erlebniswelt unter „Quadtouren“ heißt es: „Die Neumarkter Quad-Erlebnistour ist ein Event der besonderen Art. Diese Tour durch die Oberpfalz wirst Du in vollen Zügen genießen und nicht so schnell aus Deinem Gedächtnis verdrängen können und wollen.

Den rund 30 Besuchern der Versammlung, darunter vor allem besorgte Eltern, Landwirte und Jäger aus dem Raum St. Colomann, erklärte Vincent Beijk zunächst, dass die Quadtouren ursprünglich einmal von Höhenberg bei Neumarkt aus starteten. Jetzt hat Beijk die Organisation übernommen.

Auf Ballonreifen

Seine elf mit Ballonreifen versehenen Quads hat er im ehemaligen Betriebsgelände der Firma Atech neben der Neumarkter Straße in Velburg stationiert. „Ich hätte gerne eine kleine Halle für die Fahrzeuge neben der Tropfsteinhöhle gebaut“, sagte Beijk. Aber mit Rücksicht auf die Bürger von St. Colomann habe er sich umentschieden.

Die Einwohner des Dorfes hatten zunächst mobilgemacht, als sie von den Quadtouren hörten. Zu groß war ihre Sorge um spielende Kinder im Ort (Eine Mutter: „Unser Dorf ist ein einziger Spielplatz“), die Angst vor Lärmbelästigung und schnell fahrenden kleinen Geländefahrzeugen. Landwirte fürchteten um den Zustand der Flurwege, Waldbesitzer um Schäden am Waldboden und Jäger sorgten sich über eine Beunruhigung des Wildbestandes sowie eine Beeinträchtigung der Jagd.

Beijk, der auch Vorsitzender des Tourismusvereins Velburg ist, sagte, dass Quadtouren das touristische Angebot noch attraktiver gestalten und vor allem auch die örtliche Gastronomie davon profitieren würde. Die Touren würden in Velburg beginnen und in Arzthofen in der Gemeinde Deining enden. Mit seiner Aussage, dass Tropfsteinhöhle und Kletterwald lediglich an den Wochenenden Bestandteil der Quadtouren sein werden, trug er schon einmal ein Stück zur Beruhigung der Situation bei.

Widerspruch vom Jagdpächter

Ein Vorschlag von ihm, den Weg hinauf zur Höhle über bestehende Flur- und Waldwege zu nehmen, fiel nicht auf fruchtbaren Boden. „Da stimme ich nicht zu“, sagte der örtliche Jagdpächter und verwies darauf, dass bei den Veranstaltungen alle rechtlichen und gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden müssen.

Ansonsten habe er nichts dagegen. Ein Waldbesitzer sprach in diesem Zusammenhang die Haftungsfrage und die Verkehrssicherungspflicht an.

Nachdem sich Bürgermeister Bernhard Kraus öfters vermittelnd einschaltete und Beijk versprach, dass sich nicht abseits der erlaubten Straßen und öffentliche Waldwege bewegen werden, entspannte sich die Lage. Die Zufahrt zur Höhle soll jetzt nicht durch das Dorf, sondern über die Staatsstraße und den Parkplatz erfolgen.

Rasende Kradfahrer

Das nutzte eine Versammlungsteilnehmerin um darauf hinzuweisen, dass auf der Staatsstraße entlang der Ortschaft gehörig gerast werde, vor allem von Motorradfahrern. Deswegen bedürfe es dort einer Geschwindigkeitsbegrenzung.

Kraus sagte zu, dies mit den zuständigen Behörden zu besprechen.

Für großen Ärger, sowohl bei Unternehmer Beijk, als auch bei den Versammlungsteilnehmern sorgte, dass sich anscheinend viele Quadfahrer, die nicht an den geführten Touren teilnehmen, vermehrt mit ihren Maschinen in der Landschaft ringsum austoben. „Diese Trittbrettfahrer haben mit uns nichts zu tun“, versicherte Beijk.

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