Ausstellung über Pölling ist Besuchermagnet im Stadtmuseum

24.8.2018, 15:06 Uhr
Ausstellung über Pölling ist Besuchermagnet im Stadtmuseum

© Foto: Frank Heidler

Ihre Beobachtung in der seit Juni laufenden Pöllinger Ausstellung: "Das ist ein richtiger Treffpunkt, manchmal kamen fünf oder sechs Pöllinger gleichzeitig, die haben dann geplaudert, das war echt der Wahnsinn." Die Museumsmitarbeiterin bedauert schon: "Schade, dass es am Sonntag zu Ende geht."

Immer wieder heiße es von Besuchern: "Mal schauen, wer das ist auf dem Foto?" Oder: "Des war richtig schee". Mit einem Schnappschuss von der eigenen Oma. Oder Mama.

Auch bei Walter Schmid, Jahrgang 1944, werden Erinnerungen wach. "Da beim Lagerhaus haben wir früher Fußball gespielt." Vor über 50 Jahren. Dabei nutzten sie die Außenbeleuchtung der Lagerhalle als einzige Lichtquelle am Abend.

Christa Rupp vom Pöllinger Heimat- und Kulturverein hat zusammen mit sechs weiteren Mitstreitern schon vor zwei Jahren begonnen, Bilder aus Pölling zusammenzutragen. "Die sollten eigentlich für eine Chronik verwendet werden, dann haben wir sie aber für die Ausstellung gebraucht."

Unterstützung von US-Amerikaner

An den in der Ausstellung gezeigten Film über die Befreiung durch die Amerikaner 1945 seien sie nur gekommen, weil sich ein US-Amerikaner auf die Webseite des Heimat- und Kulturvereins gerührt und Kontakt mit ihnen aufgenommen hatte.

Ausstellung über Pölling ist Besuchermagnet im Stadtmuseum

© Foto : Frank Heidler

Auch Rupps eigene Verwandtschaft ist in der vom Stadtmuseum unterstützten Schau verewigt worden. Zu einem Foto über den "Scheunenbau beim Brix" von 1948 stellte Rupp fest: "Das auf dem Querbalken war mein Opa."

Ortskneipen verschwunden

Zu den Bildexponaten gehören auch die drei Pöllinger Gaststätten: Feihl, Distler und Schreiber. Doch die sind längst Geschichte. Ebenso der Pöllinger Bahnhof, wo Christa Rupp selbst aufgewachsen ist. Jetzt gibt es statt einem Bahnhofsgebäude nur noch eine S-Bahn-Haltestelle.

Aber die Schau bietet viel mehr als Fotos. Neben prähistorischen Funden mit genau lokalisierten Fundorten auf einer Leuchttafel wird auch die Mär vom "Pöllinger Schwengel" erläutert. Also die lautlose Kirchenglocke ohne Glockenschlegel. Früher war das oft als Schimpfwort Anlass für Raufereien, heute sind viele Pöllinger beinahe stolz auf diesen Titel.

Ursprünglich sollte die Pöllinger Schau im Pfarrheim, dem "Charite" untergebracht werden. Auf ein Angebot des Stadtmuseums hin habe man dann aber den Ort nur zu gerne gewechselt. Rupp: "Jetzt haben wir Vitrinen und klimatisierte Räume."

Die Sonderausstellung "950 Jahre Pölling" im Stadtmuseum Neumarkt ist noch am Freitag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Ein ausführlicher Text findet sich in der Ausgabe der "Neumarkter Nachrichten" von Freitag, 24. August 2018.

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