Bagger rumpeln in der Klostergasse in Neumarkt

15.9.2018, 10:19 Uhr
Bagger rumpeln in der Klostergasse in Neumarkt

© Foto: Hauke Höpcke

Die groben Betonklötze aus dem Kaufhaus-Fundament werden an Ort und Stelle geschreddert. Die Archäologen in den Sommerferien haben deutlich leiser gearbeitet. Einige Münzen, "Nürnberger Pfennige", haben sie gefunden sowie mehrere schöne Keramiken. Überraschend waren die Reste eines Brunnens aus dem 16. Jahrhundert. Die Holzelemente standen im Wasser und sind deshalb gut erhalten.

Anfang 2019 sollen dann die eigentlichen Bauarbeiten beginnen, wird die vier Meter tiefe Baugrube ausgehoben. Ende 2020 können dann die ersten Senioren die Wohnungen in den Klostergärten beziehen, so die Planung des Nürnberger Immobilienentwicklers KIB.

Insgesamt entstehen in den Klostergärten 62 Seniorenwohnungen mit eineinhalb, zwei und drei Zimmern. Die Wohnflächen liegen zwischen 46 und 111 Quadratmetern.

Leben in die Altstadt

Fast alle Städte von der Größe Neumarkts befänden sich in der gleichen Situation, sagte KIB-Manager Norbert Grund: Der großflächige Handel verschwindet aus den Innenstädten. Während viele versuchten, mit aller Kraft den Wandel aufzuhalten und den alten Zustand wieder herzustellen – was selten gelingt –, gingen andere Städte so wie Neumarkt auf den Wandel ein und holten die Menschen in die Altstadt zurück. "Das bringt Frequenz für die kleinen Geschäfte und Läden des täglichen Bedarfs", sagte Grund.

OB Thomas Thumann schlug in die gleiche Kerbe: In den kommenden Jahren werde die Klostergasse sich durch private Bautätigkeit verändern zu einer Straße wo Menschen leben und einkaufen, sagte er auch mit Blick auf die Projekte in unmittelbarer Nachbarschaft. "Das ist die beste Altstadtsanierung, die man sich vorstellen kann."

Wobei das Wohnangebot in den Klostergärten sich an alte Menschen richtet, die die kurzen Wege in der Stadt schätzen – und vielleicht auch darauf angewiesen sind, weil sie nicht mehr so gut zu Fuß sind. "Das typische Einzugsalter für unser Angebot liegt bei 74 Jahren", sagt Grund. Also ein Alter, in dem man noch zu jung ist für das Seniorenheim, aber auch nicht mehr ein Einfamilienhaus mit großem Garten benötigt.

Deshalb ist auch die Caritas-Sozialstation mit im Boot. "Wir bieten Dienstleistungen für alle Lebenslagen an", sagt Josef Bogner, der Leiter des größten ambulante Pflegedienstes im Landkreis. Die 24-Stunden-Notrufbereitschaft, ein Rezeptionsdienst sowie allgemeine Vermittlungs-, Beratungs- und Hilfsangebote sind in einer Grundservicepauschale enthalten.

 

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