Bauerntag in Günching: „Betriebe brauchen Hilfe“

16.5.2016, 18:28 Uhr
Bauerntag in Günching: „Betriebe brauchen Hilfe“

Kreisobmann Martin Schmid forderte schnelle und unbürokratische Hilfe von der Politik. Viele Landwirte fanden den Weg zum Kreisbauerntag in Günching. Landrat Willibald Gailler, Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck, Kreisobmann Martin Schmid, dessen Vertreter Michael Gruber, und BBV-Bezirkspräsident Franz Kustner eröffneten eine große Landwirtschaftsausstellung.

Die Blaskapelle Berngau spielte zum Empfang des aus dem württembergischen Eberstadt stammenden Bauernpräsidenten den bayerischen Defiliermarsch. Kreisobmann Schmid gab bei der Begrüßung die Richtung vor und schrieb der versammelten Politprominenz angesichts der aktuellen Ertragssituation bei landwirtschaftlichen Produkten ins Stammbuch: „Unsere Betriebe brauchen jetzt und sofort schnelle und unbürokratische Hilfe. Wenn die Autoindustrie hustet, steht man Spalier um zu helfen. Nichts anderes erwarten wir Bauern auch.“

Bauernpräsident Rukwied stellte fest: „Ein Land ohne Landwirtschaft hat keine Zukunft. Politik und Gesellschaft haben Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass unsere Bauernfamilien Geld für eine gesicherte Zukunft erwirtschaften können.“ Die Arbeit der deutschen Landwirte stehe für qualitativ hochwertige Landwirtschaft und für Umweltschutz gleichermaßen. Die Zahlungen die sie dafür aus Brüssel erhielten, seien nur ein Teil dessen, was sie vorher als Sonderabgaben und Strafzahlungen hätten leisten müssen.

Rukwied vertrat die Auffassung, dass weder eine Rückkehr zur Milchquote, noch nationale Alleingänge der Sache dienlich wären. Vielmehr regte er an, über genossenschaftliche Molkereien und eine differenzierte Auszahlung von Milchpreisen, je nach Milchviehbestand, nachzudenken.

Jungzüchter fordern besseres Marketing

Die Jungbauernschaft und die Jungzüchter im Landkreis Neumarkt überreichten Rukwied eine Petition mit zehn Punkten.

Bauerntag in Günching: „Betriebe brauchen Hilfe“

© Fotos: Sturm

  Darin forderten sie zum Beispiel gezielte Marketingmaßnahmen, die die qualitativ hochwertigen Produkte der deutschen Bauern von Billigimporten abheben. Ebenso sei eine Änderung der Sanktionspolitik notwendig, der Erwerb von Bauernland durch Nichtlandwirte gehöre beschränkt und die Rückendeckung der Landwirte gegenüber der Bevölkerung müsse verstärkt werden.

Die Landfrauen um Sieglinde Hollweck sorgten mit Kuchen und Torten und mit Bauernhofeis für die Annehmlichkeiten beim Kreisbauerntag.

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