Bayerische Textilbranche traf sich in Neumarkt
13.4.2018, 16:40 UhrMehr als einhundert Teilnehmer hörten die Einschätzung des Verbandspräsidenten Dr. Christian Heinrich Sandler: Die Industrie rund ums Textile habe eine "positive Zukunftsorientierung". Der Chef des Zusammenschlusses von 150 Textilunternehmen im Freistaat stützt sich auf einen geplanten massiven Investitionsschub in den Firmen, erhoben durch eine aktuelle und umfassende Umfrage unter den Mitgliedern.
Im vergangenen Jahr war ein Umsatzplus in Inland und im Ausland zu verzeichnen. Die bayerischen Verbandsmitglieder haben 2017 Umsätze in Höhe von 4,5 Milliarden Euro gemacht. Die Leistung ist im Freistaat von immerhin noch rund 23 000 Beschäftigten erzielt worden.
Dari und Fibalon gehören dazu
Elf der 150 verbandsangehörigen Firmen sitzen in der Oberpfalz. Auch zwei Unternehmen aus dem Landkreis Neumarkt stehen auf der Mitgliedsliste: die Dari GmbH und die Fibalon GmbH aus Neumarkt (ehemals Watte-Richter).
Hier die positive Branchen-Innensicht, dort der düstere Blick auf die Bundespolitik: Präsident Sandler nutzte sein Grußwort zu einer Generalabrechnung mit der Koalition in Berlin. Deren Absichtserklärungen seien geeignet, "wirtschaftliche Initiativen zu lähmen". Auf den Politikfeldern Energiewende, Digitalisierung und internationaler Standortwettbewerb fehlten Zukunftsperspektiven, so Verbandschef Sandler.
Energiewende sei zum Erliegen gekommen
Der Unternehmenssprecher kritisierte massiv die fest steckende Energiewende: Kurzzeitunterbrechungen der Stromversorgung würden teure Produktionsausfälle verursachen; der Netzausbau sei "Wahnsinn". Bis 2025 würden die Unternehmen mit einer Umlage nach dem Erneuerbare-Energiengesetz (EEG) in Höhe von 420 Milliarden Euro belastet. "Wenn die Politik nicht endlich aufwacht, dann werden viele Investitionsentscheidungen woanders fallen."
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