Bei den Neumarkter Weibern war die Hölle los

10.2.2018, 09:16 Uhr
Bei den Neumarkter Weibern war die Hölle los

© Foto: Maria Krauß

Selten ist ein so breitgefächertes Publikum in der Stadt unterwegs und treibt es bunt und wild wie am Unsinnigen Donnerstag. Auch in diesem Jahr bildete der Weiberfasching des katholischen Frauenbundes im Johanneszentrum den Startschuss für das Faschingstreiben.

Es wurde ein einfallsreiches und unterhaltsames Programm auf die Beine gestellt, das sowohl zum Mitsingen, Klatschen und Schunkeln animierte, als auch für einige Lacher sorgte.

Bei den Neumarkter Weibern war die Hölle los

© Foto: Maria Krauß

Unter dem Motto "Ladies, Hits & Evergreens" wurden die Klassiker der Musikgeschichte ausgepackt. Den Anfang machte Roberto Blanco mit "Ein bißchen Spaß muss sein", das Publikum klatschte und sang begeistert mit. Bei der pantomimischen Darstellung von "Barbie versus Bäuerin" wurde herzlich gelacht, als die Bäuerin Schminken und Haare stylen auf die "gutbürgerliche Art" nachmachte.

Ruhestandspfarrer Clemens Brombeck erntete für sein Solo zu "Rote Rosen" viel Applaus und kam nicht ohne eine Zugabe von der Bühne. Standing Ovations gab es dann beim Highlight der ersten Runde: der Auftritt der Kelly Family samt Vater Dan alias Pfarrer Norbert Winner mit einem Medley der größten Hits. Auch hier forderte das Publikum lauthals eine Zugabe und bekam sie auch.

Wieder einmal zeigte sich der katholische Frauenbund innovativ, humorvoll und als Entertainer. Denn auch das "Alte Schachteln Ballett" als krönender Abschluss bekam tosenden Applaus. Doch wer denkt, dass damit das Johanneszentrum dicht machte, lag absolut falsch, es wurde noch lange getanzt.

Nicht viel Platz zum Bewegen gab es wie all die Jahre zuvor im Oberen Ganskeller. Nicht einmal das Vorzelt, welches eigentlich nur für die Raucher gedacht war, schaffte etwas Abhilfe, damit man zumindest in den Räumen tanzen konnte. Doch der Stimmung tat das keinen Abbruch, das Publikum – hier mischten sich zahlreiche Männer unter die feiernden Damen – war es gewohnt und ließ sich davon nicht stören.

Bei den Neumarkter Weibern war die Hölle los

© Foto: Maria Krauß

Auch im Zentral war es richtig voll, so dass sich einige immer wieder zu den Rauchern nach draußen gesellten. Die Bar hat sich in den letzten Jahren als Party-Location etabliert und sorgt dementsprechend dafür, dass es der Feiermeute gut geht. Da war es kein Wunder, dass man das Singen und Gegröle aus dem Zentral noch bis zum Rathaus hören konnte.

Eine der wenigen Chancen, eine Live-Band an Weiberfasching zu sehen, gab es im G 6. Auch hier haben sich die "Aluleitern" als eine feste Größe am Unsinnigen Donnerstag etabliert und zeigten mal wieder, dass sie die perfekte musikalische Bandbreite für eine ausgelassene Faschingsparty präsentieren können. Dabei scheuen sie vor keinen Mühen zurück und so wurden Füße in High Heels Größe 47 gequetscht, um als weiblicher Andreas Gabalier auf der Bühne zu stehen, während der gesamte Saal eine Polonaise machte.

"Ihr seid der Wahnsinn", so die "Aluleitern" zu ihrem Publikum, was man auch auf die tollen, selbstgemachten Kostüme übertragen könnte, denn die sind erfahrungsgemäß im G 6 immer zu bewundern. Wer zu richtig später Stunde noch nicht genug hatte, zog als letzte Station ins Milljöh, wo vor allem die Jüngeren den Weiberfasching feierten, dann auch bis zum bitteren Ende. So oder so hatten die Damen die Qual der Wahl bei der Party-Location und nicht wenige zogen von Station zu Station.

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