Berching packt zwei Großprojekte in der Vorstadt an

26.8.2016, 06:00 Uhr
Berching packt zwei Großprojekte in der Vorstadt an

© Günter Distler

„Endlich sehe ich Berching auch mal im Sommer“, rief Axel Bartelt dem Empfangskomitee vor dem Berchinger Rathaus zu, kaum dass er dem Fond seines Dienstwagen entsprungen war. Man kann dem Regierungspräsidenten die gute Laune nachfühlen. Seine drei früheren Besuche führten ihn jeweils auf den meist frostigen Rossmarkt.

Im Büro des Bürgermeisters verewigte sich der gebürtige Ulmer mit seiner Unterschrift im Goldenen Buch der Stadt. Landrat Willibald Gailler pries kurz die Stärken des Landkreises, die Bartelt aus eigener Erfahrung nur bestätigen konnte. Den Bürgern des Landkreises und auch deren Politikern müsse er ein großes Kompliment machen: „Am meisten beeindruckt mich, dass es bei Ihnen ein sehr schönes Miteinander gibt. Das ist längst nicht überall so.“

Bürgermeister Eisenreich berichtete dem Gast aus 40 Jahren dynamischer Stadtentwicklung in Berching, von der Gestaltungsfibel mit den genauen Vorgaben für Sanierungen und dem stark nachgefragten, städtischen Fassadenprogramm. „Bei alledem sind wir aber auf die Fördergelder des Staates angewiesen.“

Womit man beim eigentlichen Grund von Bartels Besuch angekommen war: Schon kurz nach Einweihung des Kufferparks an Stadtmauer und Sulz möchte Berching nämlich zwei „Leuchtturmprojekte“ angehen.

Zum einen soll das Sorgenkind in der Vorstadt, das 1786 erbaute und seit langem leer stehende Hotel Post, endlich wieder belebt werden. Die Stadt hat es von einem kuwaitischen Investor zurückgekauft, weil dieser nicht mit seinem geplanten Wellnesshotel im „Disney style“ zu Potte kam.

Jetzt, endlich, hat man einen seriösen Investor gefunden. Eine Gastronomen-Ehepaar aus dem benachbarten Beilngries möchte das altehrwürdige Gebäude in ein Vier-Sterne-Hotel verwandeln. „Wir wollen das mitfördern“, sagte Ludwig Eisenreich.

55 Prozent in Aussicht gestellt

Und dann ist da noch der Plan, hinter dem Posthotel und direkt an der Sulz eine eingeschossige Kulturhalle zu bauen. Weil der Kulturverein raus muss aus der Kulturfabrik und nun eine neue Bühne sucht, aber auch für andere Veranstaltungen und Kongresse. Für das Zweieinhalb-Millionen-Euro-Projekt erhofft sich die Stadt freilich eine stattliche Stange Geld aus der Wirtschaftsförderkasse.

Da wollte Regierungspräsident Axel Bartelt die Berchinger nicht länger auf die Folter spannen: „Ich habe mich schon mit dem Wirtschaftsministerium in Verbindung gesetzt. Mit einer Förderung von 55 Prozent für die Kulturhalle müssten wir hinkommen.“  Dann ging es hinaus in die sommerliche Stadt, zu geförderten (Tourist-Information) und noch zu fördernden Objekten (Hotel). Und nach dem Mittagessen dann weiter zum Erasbacher „Global Player“ Huber SE.

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