Berching sucht Geld für Klostersanierung

25.2.2015, 19:42 Uhr
Berching sucht Geld für Klostersanierung

© Foto: Karg

In die Berechnungen der Regierung, Abteilung Städtebauförderung, fließen alle „Maßnahmenteile“ ein, die der Verbesserung der städtebaulichen Gesamtsituation dienen – „unter Ausklammerung der denkmalrechtlich relevanten Bauteile“. Vor der Sitzung in St. Johannes Saal der Abtei haben die Stadträte um Bürgermeister Ludwig Eisenreich mit Führung durch Abt Beda und Cellerar Frater Andreas sowohl den sanierten Gebäudekomplex, als auch die zum Teil maroden Gebäudeteile in Augenschein genommen, den geplanten weiteren Bauabschnitt zugeordnet wurden.

Diese umfassen neben der Sanierung des Gästehauses St. Gregor, des Abt-Maurus-Hauses und der Klosterschänke mit Eingangstrakt, den Abbruch der Turnhalle und des Kindergartens, die Unterkellerung des Areals für Technik und Funktionsanlagen. Dann den Neubau der Klosterverwaltung, eines Gästehauses und eines neuen Kindergartens für die Pfarrei Plankstetten. Dieses gesamte Bauvorhaben hat das beauftragte Planungsbüro auf rund 18,5 Millionen Euro geschätzt.

Die letzte Sanierungsmaßnahme umfasst den Westflügel des Klosters, einen Teil des Südflügels, dann den Bereich um den Gäste-Speisesaals, das „Paradies“ (Eingangsbereich) der Basilika sowie das Presbyterium. Für das Kirchenschiff mit Sakristei trägt der Staat die Baulast.

Gesamtkosten: Sechs Millionen

Stadtkämmerer Christian Rogoza hat die „Finanzierungsidee“ in einem Vorlagenpapier zusammengefasst. Danach beträgt der Anteil an den Gesamtkosten in Höhe von sechs Millionen, die Städtebauförderung mit 3,6 Millionen, Stadt Berching einschließlich so genannter Komplementärmittel 2,4 Millionen, davon der Mindestanteil der Stadt 600 000 Euro. Vom Landkreis erwartet man ebenfalls 600 000 Euro, vom Bezirk 400 000 Euro, von der „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ 200 000 Euro und von der „Bayerischen Landesstiftung“ 600 000 Euro.

Grundvoraussetzung sei, so Kämmerer Rogoza, dass die notwendigen Komplementärmittel beschafft werden können und der Anteil der Stadt Berching auf den Mindestanteil begrenzt ist. Das heißt konkret, dass die Benediktinerabtei weitere Finanzierungsgespräche führen muss. Der Anteil der Stadt Berching beträgt „rein rechnerisch“ 3,25 Prozent an der Gesamtmaßnahme in Höhe von 18,5 Millionen Euro.

„Die Erfahrung des letzten Bauabschnitts zeigt, dass überwiegend Betriebe aus der Region und auch aus Berching an der Investition beteiligt waren und auch bei den künftigen Wartungs- und Unterhaltungsarbeiten an Aufträgen beteiligt sind“, heißt es in dem Vorlagenpapier.

Die Benediktinerabtei Plankstetten sei ein mittelständischer Betrieb mit derzeit 90 regionalen Arbeitsplätzen, vor allem auch im Teilzeitbereich. Der von der Entscheidung für die Generalsanierung ausgehende unternehmerische und touristische Impuls mit der Aussicht auf die Schaffung weiterer Arbeitsplätze und der Steigerung der Übernachtungszahlen könne im Hinblick auf die Entwicklung der Stadt Berching und der Region nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Gerade im Bereich der Teilzeitarbeit sei die Schaffung familienfreundlicher, flexibler Arbeitsplätze ein wesentlicher Baustein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere im ländlichen Raum.

Die Entscheidung für die Unterstützung der Generalsanierung der Benediktinerabtei Plankstetten diene darüber hinaus der Standortsicherung des Kindergartens in Plankstetten, da die Nutzung der in die Baumaßnahme integrierten Kindergartenräumlichkeiten für die nächste Generation gesichert wird.

Zwei Gegenstimmen

Die Stadträte mit Ausnahme von Josef Mayer und Josef Neumeyer stimmten dem Beschlussvorschlag zu. Sie sahen summa summarum im Kloster Plankstetten nicht nur einen bedeutenden Arbeitgeber, sondern in erster Linie ein geistliches und geistiges Zentrum in der Region mit „Alleinstellungsmerkmal“. Außerdem würden bei den Bauarbeiten heimische Firmen beteiligt, so dass die Wertschöpfung in der Region verbleibe.

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