Berchings Repair-Café stellt Wegwerfgesellschaft in Frage

BERCHING - Ein Radio-Interview mit Professor Wolfgang Heckl, dem Generaldirektor des Deutschen Museums in München, gab Helmut Schmidt-Pauli den Anstoß, über die Gründung eines Repair-Cafés in Berching nachzudenken.

Der Münchner hat mit seiner Frau nach seiner Pensionierung im Sulztal eine zweite Heimat gefunden. Und Schmidt-Pauli hat die Idee in die Tat umgesetzt. Das frühere Café Härter in der Schmiedgasse hat er mit Freunden aus der Sulzstadt Berching entrümpelt, Wände, Böden und Decken ausgebessert, soweit es nötig war, und alles „blitzsauber“ geputzt und gewienert. Nun war die Eröffnung mit einer illustren Gästeschar, mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Gerlinde Delacroix, mit Stadträten und Helfern sowie künftigen „Montierern“.

So richtig los geht es dann am kommenden Donnerstag um 18 Uhr. Da kann jedermann ein kleines Möbelstück vorbeibringen und es dann unter der Anleitung des Schreinermeisters Christian Meissner reparieren. Oder ein betagtes Elektrogerät wird vom Speicher geholt, mit ins Repair-Café gebracht und unter Anleitung eines Fachmanns wieder funktionstüchtig gemacht.

Oder ein Fahrrad hat eine leichte Macke. Dann steht dem „Kunden“ Hans Schoyerer zur Seite und gibt Ratschläge, wie die Mängel behoben werden. Genauso geht es im Repair- Café mit vielen Konsumgütern, die irgendwie noch nützlich sind – und vor allem reparabel. Die handwerkliche Tätigkeit muss selbst erledigt werden, der Mentor gibt lediglich kostenlos Tipps und Anregungen. Für die Reparatur ist eine kleine Spende erwünscht. Nach der „schweißtreibenden Arbeit“ besteht die Möglichkeit, sich im Café noch einen kleinen Drink, zum Beispiel einen Espresso, zu genehmigen oder eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen.