Berg ist ein Musterknabe für erneuerbare Energie

27.8.2015, 09:00 Uhr
Berg ist ein Musterknabe für erneuerbare Energie

© Foto: privat

Der EE-Strom setzt sich zusammen aus Solarstrom 6500 MWh/Jahr, Windkraft 19 800 MWh/Jahr durch sechs Anlagen, Wasserkraft 36 MWh/Jahr und Biomasse 4400 MWh/Jahr.

Bürgermeister Helmut Himmler hatte vor Jahren das Ziel ausgegeben, bis Ende 2011 einen 35-Prozent-Anteil von lokal erzeugtem EE-Strom im Gemeindegebiet Berg mit 34 Orten und aktuell 7937 Einwohnern auf einer Fläche von 65 Quadratkilometern zu erreichen.

Diese Ziele wurden inzwischen weit übertroffen. Denn im Sommer 2015 weist die Gemeinde Berg eine Quote von 122 Prozent aus – der ins Netz eingespeiste EE-Anteil ist also höher als der gesamte Verbrauch in der Gemeinde.

Vieles modernisiert

Zum Vergleich die EE-Anteile: Bundesrepublik Deutschland mit 25 Prozent, Bayern 26 Prozent, Oberpfalz 31 Prozent, Landkreis Neumarkt 85 Prozent.

Die Gemeinde Berg arbeitet seit zehn Jahren an der Modernisierung und energetischen Optimierung sämtlicher kommunaler Liegenschaften.

Die Grundschule Sindlbach, die Mittelschule und das Ganztagsschulgebäude in Berg, das Klärwerk, die Zentrale der Wasserversorgung in Berg, der Bauhof, das Gemeinschaftshaus Loderbach und das Haus des Dorfes in Hausheim wurden bereits modernisiert.

Aktuell wird mit dem Sportzentrum Berg mit Hallenbad das bedeutendste Projekt mit dem größten EnergieOptimierungspotential vorbereitet.

Danach wird das Rathaus I generalsaniert, ebenso die Kindergärten sowie die Feuerwehrhäuser. Die beiden Kinderkrippen sind neu, so dass in absehbarer Zeit kein Finanzierungsbedarf ansteht.

Der Bürgermeister weist darauf hin, dass neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien insbesondere die Energieeinsparung im öffentlichen, privaten und wirtschaftlichen Bereich eine bleibende Aufgabe der kommenden Jahrzehnte bleiben werde.

Bedrohung besteht

Himmler sieht auch keinen Grund, die Bedrohung durch die Stromtrasse HGÜ Süd-Ost für erledigt zu betrachten. Die Bürgerinitiativen seien sehr wachsam und man werde sehen, welche neuen Planungen die Netzbetreiber Tennet und Amprion vorlegen würden. Durch eine räumliche Verlegung der Süd-Ost-Passage nach Ostbayern sei letztlich im Sinne einer wahren Energiewende nichts erreicht.

Im Landkreis Neumarkt zeige man, dass die Energiewende durch dezentral erzeugten Strom durchaus möglich sei. Der Landkreis mit seinen 128 000 Einwohnern in 19 Gemeinden sei konsequent auf dem Weg in die bilanzielle Stromautarkie.

Von enormer Bedeutung einer dezentralen Energiewende ist nach Aussagen Himmlers der regionalwirtschaftliche Zusammenhang. Im Landkreis werden aktuell 614 000 MWh/Jahr EE-Strom erzeugt. Die Vergütung für die Einspeisung in das Stromnetz erhöhe die regionale Wertschöpfung mitsamt der Kaufkraft in der Region erheblich, wodurch die Binnenwirtschaft im Landkreis und in der Region durch Wachstum gestärkt werde. Als Folge ergäben sich neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie ein steigendes Steueraufkommen.

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