Berngauer Gemeinde feiert Jubiläum

25.10.2018, 11:15 Uhr
Berngauer Gemeinde feiert Jubiläum

© F.: Schöll

Dazu treffen sich die Beteiligten um 17.45 Uhr in der Kindergartenstraße. Mit einem Kirchenzug samt Blaskapelle, Vereinen, Berngauer Chören, dem Gemeinderat und den Kirchengremien geht es dann zum Festgottesdienst in der Pfarrkirche.

Danach wird der Bischof erneut mit Blaskapelle und Fahnen-Abordnungen zum Pfarrhof geleitet. Dort sind alle Gläubigen zu einem Stehempfang eingeladen. Am Sonntag wird dann ab 19 Uhr eine "stille Stunde" zum Beten und Meditieren bei Kerzenlicht und ruhiger Musik in der Kirche angeboten.

Obwohl die Weihe der Kirche erst 50 Jahre zurück liegt: Die Pfarrei selbst ist deutlich älter. In den Archivarien des Stiftes Waldsassen existiert eine Urkunde vom 27. Februar 1380, in der es heißt: "Berngau mit seinen Filialen Neumarkt und anderen". Daraus kann abgeleitet werden, dass Berngau wohl die Mutterkirche von Neumarkt ist.

1186 stand erstes Gotteshaus

Die erste bekannte Weihe einer Kirche zu Berengowe (Berngau) erfolgte, wie im Pontifikale Gundekarianum belegt ist, durch Bischof Otto von Eichstätt im Jahr 1186.

Es war eine einfache romanische Anlage, die im 14. Jahrhundert durch ein gotisches Bauwerk ersetzt worden ist. Davon zeugt ein Eckstein in der Nordostecke des Turms, in dem mit gotischen Buchstaben die Jahreszahl 1359 eingelassen ist. 1480 dehnte sich die Pfarrei auf die Filialen Sondersfeld, Reichertshofen, Heng und Pavelsbach aus. Unter Friedrich II. wurde in Berngau die Lehre Luthers eingeführt, die in der Oberpfalz große Resonanz fand: Um 1548 hatten alle Dörfer rings um Neumarkt den katholischen Glauben aufgegeben.

Erst 1625 kam mit Melchior Holl wieder ein katholischer Pfarrer nach Berngau. Während des Dreißigjährigen Krieges – am 20. Dezember 1638 – brannte die Kirche ab und wurde bis 1641 größtenteils wieder aufgebaut.

Immer wieder neue Schäden

Der Turm wurde 1685 und 1869 erhöht. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, so schreibt der Chronist, sei das Langhaus so schadhaft gewesen, dass ein Neubau unumgänglich war.

Das barocke Gotteshaus wurde 1745 geweiht. Doch 1804 verursachte ein Blitzschlag große Schäden am Turm und dem restlichen Gebäude. Erneut waren aufwändige Bau- und Zimmererarbeiten nötig – ebenso Ende des 19. Jahrhunderts. Daraufhin begannen umfängliche Renovierungsarbeiten.

1960 kam Dekan Josef Ramold nach Berngau. Er leierte den Bau des Kindergartens sowie des Schwesternhauses an und ließ den Pfarrstadel in ein Pfarr- und Jugendheim umgestalten. 1967/68 wurde das Langhaus abgerissen und ein völlig neues Kirchenschiff an den alten Turm angebaut.

Die Kirche, so wie man sie heute kennt, erhielt am 27. Oktober 1968 die Weihe durch Bischof Alois Brems.

Anlässlich des diesjährigen Jubiläums wurde die Kirche in den vergangenen Monaten aufpoliert: Die Außenfassade wurde gereinigt, die Risse verputzt und mit frischer Farbe gestrichen.

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