Besonderes Potpourri zum Abschied von Martin Miess

25.3.2019, 06:30 Uhr
Besonderes Potpourri zum Abschied von Martin Miess

© Foto: Siegfried Mandel

Den Auftakt des fast dreistündigen Konzerts machten die Musiker mit Erich Becht`s Stück "So schön ist Blasmusik." Diese Titelmelodie aus der Fernsehserie Grand Prix der Volksmusik war der Beginn eines musikalischen Reigens, der quer durch Stücke konzertanter Aufführungen und Melodien bekannter Filme ging.

Nahtlos präsentierten die Musiker ein Potpourri von Melodienfolgen aus den Werken von Walter Tuschla nach Verdi. Die Welt von La Traviata, Nabucco und Aida wurde den Zuhörern mittlerweile zum sechsten Mal in den vergangenen Jahren, unter anderem beim zehn- und 50-jährigen Jubiläum, vorgetragen.

Spannung baute sich schließlich auf, als das Dirigentenpult einige Zeit verwaist war und niemand so richtig den Grund wusste. Schließlich die Auflösung. Mit einer übergroßen Hose und Schuhen, enger Jacke, einem Bambusstöckchen in der Hand sowie einer Melone auf dem Kopf kam Mies als Charlie Chaplin zurück auf die Bühne und nahm die Musikbegeisterten auf eine musikalische Zeitreise in die Goldenen Zwanziger. Ein Arrangement bekannter Melodien aus den Filmen und Musicals dieses berühmten Komikers verzauberte die Besucher.

Im Land der Cowboys

In das Land der Cowboys und Goldgräber wurden die Konzertbesucher bei dem Stück Oregon von Jacob de Haan entführt. Dabei fühlte man sich regelrecht in die Zeit des Wilden Westens hineinversetzt. Der Florentiner Marsch spielte quasi die Gäste in die Pause.

Nicht unbekannt war das mit am meisten gespielte Stück der Welt, das seit seiner Komposition im Jahre 1907 auf unzähligen Bühnen präsentiert wird. Das Jugendblasorchester (JBO) eröffnete im zweiten Teil das Konzert mit einem Medley "The Best of Andrew Lloyd Webber" mit Stücken aus dem Phantom der Oper, Jesus Christ Superstar und Cats. Auch hier führte Martin Mies den Nachwuchs und gab den entsprechenden Einsatz.

Die "alten Hasen" wie die beiden Moderatorinnen Melanie Fersch und Anna Polster das Werkvolkorchester bezeichneten, spielten zum Auftakt nach der Pause den Konzertmarsch von Rudi Fischer "Die Sonne geht auf". Das erste Highlight an diesem Abend war der Auftritt der zwei Klarinettenspielerinnen Johanna Frank und Sophia Kurzendorfer. In Zusammenspiel mit der gesamten Kapelle brillierten sie mit dem Stück von Gerald Servit "Zwei lustige Vögel". Dabei war förmlich der kommende Frühling zu spüren.

Galopp durch die Manege

Zirkusfeeling kam bei "Erinnerung an Zirkus Renz" auf. Thomas Baier am Xylophon sorgte für den nötigen Galopp in der Manege. Virtuos begleitete Baier die Zuhörer in ein Zirkuszelt und ließ sie teilhaben an scheinbar schwereloser Akrobatik.

Für eine kurze Zeit legte Mies den Taktstock beim Böhmischen Traum zur Seite. Bei seinem Lieblingsstück gab er sein gesangliches Talent mit Elisabeth Willjung zum Besten und ließ die Zuhörer an einem romantischen Liebeslied teilhaben. Vor dem "Rausschmeißer, der Laubener Schnellpolka von Kurt Gäble, gab es noch einen bewundernswerten Auftritt der Saxophonsection.

Nach dem offiziellen Ende forderte der Applaus noch zwei Zugaben, bevor das musikbegeisterte Publikum in eine gute Nacht entlassen wurde. "Bis bald auf Wiedersehen" von Ernst Mosch und "Alte Kameraden" von Carl Theike sorgten für gute Stimmung auf dem Nachhauseweg.

Nachdem Martin Mies vor zwei Jahrzehnten die Werkvolkkapelle von Klaus Rauchensteiner übernommen hat, debütierte er mit den Musikern bei seinem ersten Konzert mit "Band opening", der Musical Melodie und dem Gruß an Böhmen. Seitdem hat er es geschafft, den hervorragenden Klangkörper entsprechend auszubauen und neue Stücke zu arrangieren. Das Highlight war, als die Neumarkter Werkvolkkapelle vier Jahre nach seiner Übernahme in New York die weltberühmte Stoibenparade anführte.

Es folgt am kommenden Wochenende ein weiteres Konzert der Werkvolkkapelle im Reitstadel, bevor Martin Mies offiziell bei der Eröffnung von "Sommer im Park" am 1. Mai seinen Taktstock an seine Nachfolgerin weiterreichen wird.

Keine Kommentare