Bild wieder am Platz

13.7.2010, 00:00 Uhr
Bild wieder am Platz

© nas

In Breitenbrunn gab es bis zum Jahre 1825 fünf Torhäuser die zur Marktfestigung gehörten. Das Schlosstor stammt vermutlich aus dem 16. oder 17. Jahrhundert und der Name „Schlosstor“ kommt daher, weil durch dieses Tor der Weg hinauf zum Schloss Breitenegg führte. Das Gebäude befindet sich schon seit vielen Jahren in Privatbesitz.

Wie Ortsheimatpfleger Kurt Martens zu berichten weiß, gab es in den ehemaligen Torhäusern, jeweils über den Durchfahrten, noch eine kleine Wohnung im Obergeschoss, die von Bediensteten der Marktgemeinde genutzt wurde. Nur im Torhaus in der Obergasse befand sich aber, in einer Mauernische mit Segmentbogen, ein Holztafelbild.

„Dieses Bild hat seit jeher die Menschen auf den Glauben an das Fegefeuer hingewiesen“, so Martens. Die Menschen sollten beim Anblick des Bildes dazu aufgefordert werden, einige „Vater unser“ für ihre Verstorbenen zu beten. Gleichzeitig konnten die gesprochenen Gebete an den vorhandenen, auf einem gespannten Draht aufgereihten, Holzkugeln abgezählt werden.

Die Spuren der Zeit, die Einflüsse von Witterung und Staub, gingen auch an dem Bild im Schlosstor nicht vorüber. Die Farben verblassten, die Holztafel wurde in Mitleidenschaft gezogen und so kam es, dass der Eigentümer des Torhauses vor einigen Jahren das Bild ausgebaut und Überlegungen angestellt hat, es restaurieren zu lassen.

Dazu Kurt Martens: „Dieses Vorhaben scheiterte zunächst aus Kostengründen, aber als Ortsheimatpfleger und Anwohner der Obergasse hatte ich den Wunsch, dass dieses Bild wieder eingebaut wird.“

Dass restaurierte Tafelbild konnte nun endlich wieder in die Segmentbogennische eingebaut werden. Kurt Martens dankt besonders Georg Herrle, dem Besitzer des Gebäudes, der die Restaurationskosten übernommen hat. Das Tafelbild ist nicht nur geschützt hinter Glas, es wird bei Dunkelheit auch beleuchtet.

„Ich hoffe, dass sich viele Vorübergehende nun an diesem Tafelbild wieder erfreuen, beim Betrachten unserer Verstorbenen gedenken und dabei ein kurzes Gebet sprechen“, sagt Ortsheimatpfleger Martens.