Bisher keine chinesische Intervention im Berger Rathaus

21.3.2014, 07:00 Uhr

Wie die taz berichtete, hatten sich vor dem 10. März Mitarbeiter der chinesischen Botschaft und einige Konsulate an Kommunen gewandt, die in den vergangenen Jahren tibetisch geflaggt hatten. Sie baten die betreffenden Bürgermeister und Landräte, die Aktion diesmal zu unterlassen.

Der Ton in den Briefen und Anrufen sei „freundlich“ gewesen, berichteten die Empfänger, der Tenor aber klar: Der Protest gegen die Besatzung Tibets sei den deutsch-chinesischen Beziehungen nicht förderlich.

Im Landkreis Neumarkt hisst allein die Gemeinde Berg alljährlich die Fahne mit der Sonne und den beiden Schneelöwen (wir berichteten). Doch stand Berg offenbar nicht auf der Liste der chinesischen Botschaft: „Bei uns hat noch keiner deswegen angerufen“, erklärt der frisch wieder gewählte Bürgermeister Helmut Himmler auf Nachfrage. „Ich würde mich davon auch nicht beeindrucken lassen.“

Auch wenn Peking immer wieder darauf hinweist, dass das „alte“ Tibet vor dem Einmarsch der Chinesen ein feudaler Gottesstaat gewesen sei: „Das stimmt schon, aber darum geht es hier nicht“, sagt Himmler. „Es geht um das brutale Vorgehen Chinas in Tibet.“

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