Blitz-Marathon: Bisheriger Spitzenreiter war 65 „Sachen“ zu schnell

17.4.2015, 11:57 Uhr
Blitz-Marathon: Bisheriger Spitzenreiter war 65 „Sachen“ zu schnell

© Julian Stratenschulte (dpa)

Trauriger Spitzenreiter war ein Autofahrer, den Beamte des Operativen Ergänzungsdienstes (OED) Weiden mit dem Handlasermessgerät erfassten. Auf der Bundesstraße 470 bei Parkstein war der Mann gegen 21 Uhr mit 165 bei erlaubten 100 km/h unterwegs. Ihn erwarten nach Abzug des Toleranzwertes von fünf Stundenkilometern ein Bußgeld in Höhe von 240 Euro, ein einmonatiges Fahrverbot und zwei Punkte in der Verkehrssünderkartei.

An der Kontrollstelle in der FloßerStraße in Störnstein (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) , wo eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gilt, erfasste der Messstrahl 641 Fahrzeuge. Die Bilanz sind zwei Anzeigen, 15 Verwarnungen und ein einmonatiges Fahrverbot. Darunter war der Fahrer eines mit 56 Fahrgästen besetzten Reisebusses, der mit 71 km/h unterwegs war, was 160 Euro Geldbuße und einen Punkt für den Fahrer bedeutet.

Völlig bargeldlos war ein tschechischer Lkw-Fahrer, der mit 66 km/h gemessen wurde. Die 30 Euro Bußgeld konnte er nicht begleichen, so wurde hier ein Zustellungsbevollmächtigter für die Folgemaßnahmen benannt. Dem Fahrer kam sicher entgegen, dass auch Polizeibeamte aus Tschechien vor Ort waren, so dass er zumindest Landsleute als Gesprächspartner vor sich hatte.

Gedankenlos in Falle getappt

Spitzenreiterin war eine 40-jährige Autofahrerin aus der Region, die mit 85 km/h gemessen wurde. Auf sie kommen 160 Euro, zwei Punkte und ein einmonatiges Fahrverbot zu.

Bemerkenswert und vielleicht auf diverse andere Verkehrsteilnehmer übertragbar war die Aussage einer 31-jährigen Frau, die mit 65 km/h geblitzt wurde. Sie gab an, bereits dreimal an der Kontrollstelle vorbeigefahren zu sein und zudem in einem Telefonat mit ihrer Mutter eindringlich auf den Blitzmarathon hingewiesen worden zu sein.

Dies alles hat nichts genützt. Die Frau überschrieb dies als „Gedankenlosigkeit“. Nachdem sie zudem auch nicht angeschnallt war, hatte sie 40 Euro zu berappen. Aber auch ein 79- jähriger Senior war unter den Angehaltenen. Auf dem Weg zum Arzt war er mit 68 km/h anstelle der erlaubten 50 km/h unterwegs.

Nicht nur im gesamten Bundesgebiet, sondern europaweit wurde am gestrigen 17. April der Blitz-Marathon durchgeführt. In Bayern war es die dritte Aktion dieser Art. Entgegen den beiden ersten Aktionen, die über 24 Stunden liefen, war er diesmal auf 18 Stunden begrenzt. Er begann um 6 Uhr und endete um 24 Uhr. Hintergrund dafür sind die gestern in Köln stattfindenden Trauerfeierlichkeiten, für die Toten des Absturzes des Germanwings-Flugzeuges.

Entgegen den anderen Bundesländern wird Bayern die Kontrollaktion bis zum 23. April, 6 Uhr mit der Schwerpunktkontrollwoche „Geschwindigkeit auf Landstraßen“ fortführen. Dies ist Bestandteil des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil-sicher ans Ziel“.

Unter www.sichermobil.bayern.de findet man die Örtlichkeiten, an denen auch in den Folgetagen verstärkt Geschwindigkeiten gemessen werden.

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