BN Mühlhausen schlägt Alarm gegen Asphaltmisch-Anlage

9.2.2016, 14:53 Uhr

Die Meinung des Vorstands der Ortsgruppe des Bund Naturschutz war einhellig, was das Vorhaben in Bachhausen betraf. Vorsitzende Sigrid Schindler begründete diese Forderung mit der baulichen Entwicklung im Ort. Hier seien Lebensmittel verarbeitende Firmen angesiedelt in einem Umfeld von aktiven Biobauern. Dazu passe kein Asphaltwerk. Dieses gehöre, wenn „unbedingt notwendig“, direkt an die Autobahn. Da die A 3 in den nächsten Jahren ausgebaut werde, ist zu befürchten, dass der Hauptverkehr von und zur Anlage durch Mühlhausen stattfinden wird und nicht, wie von der Firma Bögl versprochen, zum größten Teil nach Westen.

Auf besondere Ablehnung stieß die geplante Befeuerung der Anlage mit Braunkohlenstaub. Schindler verwies auf ähnliche Anlagen, die bereits seit Jahren billige Braunkohle aus Tschechien beziehen, die wegen ihres extrem hohen Schwefelgehalts starke gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge hätte.

Thomas Schmid kritisierte die offensichtliche Zurückhaltung der Gemeinde, die einerseits die Stromtrasse zur Beförderung von Braunkohlenstrom ablehne, in diesem Fall aber offenbar „die Kröte schlucken“ werde, um sich nicht mit der Firma anzulegen.

Vielfache Umwelteinflüsse

Josef Hollweck verwies auf die kürzlich veröffentlichten Zahlen zum Welt-Krebs-Tag. Danach sterbe jetzt schon jeder vierte Landkreisbürger an Krebs. „Daran ist sicher nicht nur die eigene Lebensweise schuld“, resümierte er, „auch die Belastungen durch Abgase und Feinstaub sind hierfür verantwortlich.“

Sinnvoller als den Anwohnern diese Belastungen zuzumuten, sei es, mobile Anlagen zum Straßenbau einzusetzen. Dies entspricht auch der offiziellen Meinung des Bund Naturschutz, der sich gegenüber der Genehmigungsbehörde in diesem Sinn äußern wird. Entsprechend ablehnende Stellungnahmen erwartet der BN auch von anderen Fachstellen wie dem Amt für Landwirtschaft, dem Forstamt und dem Landesbund für Vogelschutz.

Der Bund Naturschutz will sein ganzes Gewicht in diesem Fall geltend machen, schließlich sei er ein ernstzunehmender Verband mit 221 000 Mitgliedern, das seien mehr als alle Parteien Mitglieder in Bayern haben.

Gegenveranstaltungen geplant

Um die Ablehnung zu bekräftigen, wird die Ortsgruppe auf Vorschlag von Leonhard Fuchs im Frühjahr eine Vogelstimmenwanderung auf der betroffenen Fläche anbieten. Auch unterstützt die Ortsgruppe die Infoveranstaltung mit Klaus Koch vom Umweltnetzwerk Hamburg am 17. Februar um 19 Uhr im Bender-Saal.

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