Bögl wirbt für Asphaltmischanlage in Schlierferheide

26.5.2016, 12:00 Uhr
Bögl wirbt für Asphaltmischanlage in Schlierferheide

Der Raum, in dem sonst die Schützen scharf schießen, war übervoll. Bögl hatte erneut Experten aufgeboten, die für die neue Anlage warben. Die umgesetzte Menge Asphalt wird nicht größer, die Anlage ist moderner – damit wird die Situation im Vergleich zu vorher besser – betonten sie. Und: Die Anlage ist weiter von Sengenthal entfernt als die alte. Wobei es Bögl mit dem neuen Standort ernst ist. Der Antrag für die Anlage liegt seit Ende April im Landratsamt, die Bewertung läuft bereits.

Gefahr für Grundwasser

In der ausführlichen und sachlichen Diskussion ging es immer wieder um eine mögliche Gefährdung des Grundwassers, da die geplante Anlage näher am Baggersee liegen wird, an den auch die Trinkwasserversorgung der Gemeinde anschließt. Anderen Standorten wie einem weiter entfernten Steinbruch des Unternehmens erteilte Johann Bögl eine Absage, da diese aus vielerlei Gründen - die er nachvollziehbar darstellte - nicht geeignet seien.

Ob die Annahme genehmigt werde oder nicht, liegt beim Landratsamt, sagte Bürgermeister Werner Brandenburger. Dort habe die Bauunternehmung den Antrag auf Genehmigung eingereicht; der Gemeinderat sei eine Stimme unter vielen, die im Verfahren gehört werde.

Dass die Anlage die Genehmigung erhalte, daran zweifelt auf Bögl-Seite eigentlich keiner. Die Grenzwerte werden weit unterschritten, manche liegen gar unter der Irrelevanz-Grenze. Die Situation werde besser als vorher, sagte Johann Bögl, und schon jetzt sei keiner gekommen, und habe sich über die alte Anlage beschwert.

Neben der Gefährdung des Trinkwassers trieb etliche noch die Optik um: Die neue Anlage mit ihren Hochsilos ist zwischen 34 und 44 Metern hoch. Nicht schön, sagte einer: Könne man die Türme vielleicht niedriger machen? Nein, sagte Johann Bögl, und in ein Lock stellen könne man die Anlage auch nicht, weil das Grundwasser in diesem Bereich hoch anstehe. Bürgermeister Werner Brandenburger, der selbst aus seinem neu gebauten Haus auf die Anlage schauen wird, sagte dazu: "Es gibt Dinge in unserer Gesellschaft, die halt nicht zu verhindern sind." Damit müsse auch er leben.

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