Brand und Hitze setzten Trocknungsgenossenschaft Lengenfeld hart zu

24.3.2019, 11:15 Uhr
Brand und Hitze setzten Trocknungsgenossenschaft Lengenfeld hart zu

© Werner Sturm

Der Vorstandsvorsitzende Michael Federhofer berichtete in der Generalversammlung im Gasthaus Adelburg, dass das Feuer in der Trocknungsanlage im November 2017 große Schäden am Gebäude und an der technischen Einrichtung angerichtet habe. Geschäftsführer Martin Bauer bezifferte den Schaden mit 440 000 Euro.

Das habe dazu geführt, dass man erst am 23. Mai 2018 in die Saison starten konnte. Die anhaltende Trockenheit habe sich zusätzlich ungünstig ausgewirkt und mit zu einem deutlichen Rückgang der Trockengutmasse geführt. Auch die Betriebsstunden waren reduziert, dies hatte Folgen für Arbeitsstunden und die Anzahl der Beschäftigten. "2018 war kein gutes Wirtschaftsjahr für uns; ich hoffe, dass wir heuer eine bessere Auslastung haben", so der Vorstandsvorsitzende.

Dass man trotzdem noch versucht hat, das Bestmögliche aus der Situation zu machen, war dem von Geschäftsführer Bauer vorgelegten Zahlenwerk zu entnehmen. Demnach wurden im vergangenen Jahr in Bayern rund 1,71 Millionen Doppelzentner Trockengrün erzeugt. Das sind neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Mehr als die Hälfte verkauft

Die Trocknungsgenossenschaft Lengenfeld hat 6 611 Doppelzentner Cobs und 12373 Ballen getrocknet. Dazu kommen noch 1 320 Doppelzentner Maiscobs. 41 Prozent der Ware waren für Eigentrockner bestimmt, 59 Prozent gingen in den Verkauf. Für die Trocknung wurden 1 944 Tonnen Hackschnitzel aufgewendet. 100 Prozent davon stammen aus Mitgliedsbetrieben.

Wegen der neuen Trocknungstrommel sind die Hackschnitzel-Kosten im letzten Jahr um 30 Prozent je 100 Kilogramm Trockengut gesunken.

Positiv ist die Situation bei der Mitgliederentwicklung. Die Zahl der aus dem ganzen südlichen Landkreis stammenden Mitglieder liegt bei 428 Personen, die Zahl der gezeichneten Anteile bei 588.

Der finanzielle Abschluss der Trocknung stellt sich wie folgt dar: Zum Jahresende musste bei einer Bilanzsumme von 1,97 Millionen Euro ein negatives Jahresergebnis mit 176 417 Euro ausgewiesen werden.

Auf Antrag des Aufsichtsratsvorsitzenden Josef Mosandl wurde einstimmig beschlossen, den Bilanzfehlbetrag zu kompensieren, und zwar durch eine Entnahme aus anderen Ergebnisrücklagen in Höhe von 150 000 Euro. Außerdem gibt es einen Vortrag auf die Jahresrechnung 2019 mit einem Minus von 26 417 Euro.

Michael Federhofer engagiert sich seit 24 Jahren ehrenamtlich und in führenden Positionen für die Trocknungsgenossenschaft. Die letzten acht Jahre war er Vorstandsvorsitzender. In der Jahreshauptversammlung gab Federhofer seinen sofortigen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt.

Neubesetzung intern geregelt

Für ihn wurde Franz Xaver Eichenseer aus Dantersdorf in den Vorstand der TGL gewählt.

Über die Besetzung der Position des Vorstandsvorsitzenden wird intern entschieden. Grußworte sprachen der Landratsstellvertreter Helmut Himmler (SPD) und Bauernverbandsobmann Michael Gruber.

Einen interessanten Vortrag über die Milchviehfütterung mit Luzerne hielt der Landwirt Werner Wagner vom Kolbenhof bei Thalmässing.

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