BRK-Dienst sucht nach vermissten Flüchtlingen

28.8.2015, 12:36 Uhr
BRK-Dienst sucht nach vermissten Flüchtlingen

© Foto: dpa

Das Rote Kreuz unterhält im Inland Büros in Berlin, Hamburg und München – ursprünglich mit der Zielsetzung, nach 1945 Menschen wieder zueinander zu bringen, die sich in den Kriegswirren verloren haben. Durch Zeitablauf ist aber die Zahl dieser Fälle immer geringer geworden. Nach Angaben der Leiterin des BRK-Suchdienstes in München, Eva-Maria Stary, lenkt das Rote Kreuz seit etwa zwei Jahren seine Kapazitäten auf neues Klientel: Migranten, die auf der Flucht zum Beispiel aus Bürgerkriegsgebieten ihren Ehepartner, ihre Kinder oder Eltern verloren haben, weil sie beim Schleusen plötzlich getrennt worden sind.

Handys abgenommen

Moderne Kommunikationsmittel machen es manchmal möglich, dass sich die Flüchtlinge auf der ungewissen Reise aus der Heimat in ihr künftiges Aufnahmeland per Mobiltelefon oder über soziale Netzwerke verständigen können. „Oft wird den Menschen aber auf der Flucht das Handy abgenommen“, berichtet Eva-Maria Stary den Neumarkter Nachrichten. In den vergangenen Monaten ist die Zahl der vom BRK-Suchdienst bearbeiteten Fälle sprunghaft angestiegen. In Bayern musste sich das Rote Kreuz 2013 in 172 Fällen um zerrissene Familien kümmern. Im vergangenen Jahr registrierten die Mitarbeiter 484 Fälle. Statistiken für das laufende Jahr liegen noch nicht vor, aber die Leiterin des Suchdienstes hat den Eindruck, dass mit den vielen Flüchtlingen im Freistaat auch die Fallzahlen deutlich angestiegen sind.

Über den Erfolg der Suchanfragen in Bezug auf Flüchtlinge und Migranten gibt es beim Roten Kreuz noch keine abschließenden Informationen. Das gilt auch für zwei Fälle, die über den BRK-Kreisverband Neumarkt an den Suchdienst gemeldet worden sind. Das Rote Kreuz verweist hier auch auf datenschutzrechtliche Bestimmungen, die bei Auskunftsbegehren beachtet werden müssten.

Bei der Suche nach Angehörigen können sich Betroffene auf ein quasi weltumspannendes Netzwerk des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes stützen. Dabei arbeiten lokale, regionale und landesweite Organisationen zusammen. Im Ausland übernehmen Delegierte des Internationalen Roten Kreuzes die Recherchen, die auch in „schwierigen“ Weltregionen wie Afghanistan Informationen beschaffen können. „Dort etwas herauszubekommen, ist mühsam und braucht seine Zeit“, so Suchdienst- Leiterin Eva-Maria Stary.

www.suchdienst.brk.de

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