Bund Naturschutz entsetzt von Mühlhausener Umgehung

9.3.2017, 13:18 Uhr
Bund Naturschutz entsetzt von Mühlhausener Umgehung

© Alfons Greiner/oh

Das Ergebnis war laut Pressemitteilung "bestürzend und nicht nachvollziehbar". Der Bund Naturschutz sei sich der Problematik des Durchgangsverkehrs in Mühlhausen bewusst und habe deshalb einer Umgehung auch nicht widersprochen. Was allerdings die Planer aus einer Ortsumgehung entwickelt hätten, sei in den Augen der Naturschützer schlichtweg Größenwahn. Eine 70 bis 100 Meter breite Schneise sei inzwischen durch den Wald südlich von Mühlhausen geschlagen worden — ohne Rücksicht auf die vielfältigen Funktionen des Waldes.  

Ob MdB, Staatssekretär, OB, Landrat und den Bürgermeistern kürzlich beim Pressetermin wirklich klar gewesen sei, was sie da bejubelten? Wenn bei dieser Maßnahme auch andere Werte als "Asphalt um jeden Preis" eine Rolle gespielt hätten, dann gebe es bald eine wesentlich preiswertere Umgehung, dazu weniger Waldverlust, es gebe Rücksicht auf vorhandene Biotope. Die Ameisenfreunde hätten Zeit bekommen, Ameisenvölker umzusetzen, wie dies vor Jahren vor dem Bau der Brücke bei Greiselbach geschehen sei. Und wenn die Natur im Fokus der Planer gelegen hätte, dann hätte man die Trasse leicht 30 Meter von einem wertvollen Feuchtgebiet und eingetragenem Biotop abrücken können und Artikel 141 der Verfassung des Freistaates Bayern wäre berücksichtigt worden, so der Bund Naturschutz.

So aber sei wieder einmal die Chance vertan worden, Natur und Umwelt als gleichrangig zu sehen, wobei für kommende Generationen der Erhalt der Lebensgrundlagen deutlich wichtiger sei als die geplanten Brücken mit ihren überdimensionierten Auffahrradien. Es wäre den Planern gut angestanden, hier nach dem Beispiel der Anbindung östlich der B 299 an der Greiselbacher Brücke zu verfahren. So aber sei schnell mal der Wald auf einer Fläche eines Fußballfeldes abgeholzt worden. Offensichtlich reiche das alles noch nicht, denn es werde wohl auch der Ausbau nachrangiger Straßen vorangetrieben.

Immer häufiger würden sich verzweifele Bürger an den BN mit der Frage wenden: "Was kann ich denn tun, um solche Verwüstungen zu verhindern?"

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