Bürger von Deusmauer kämpfen um Lärmchutz

4.3.2017, 14:25 Uhr

Viele Ortschaften im Umkreis von 30 Kilometern hätten bereits einen Lärmschutz bekommen, nur Deusmauer nicht, monierten die Bürger bei der Versammlung. Seit den 1980er Jahren kämpfen sie für einen entsprechenden Wall an der A 3.

Bürgermeister Bernhard Kraus (CSU) berichtete den Deusmauerern, dass das Thema nicht so einfach sei: Einen Lärmschutz gebe es erst, wenn ein bestimmter Lärmpegel überschritten werde, dies sei hier jedoch nicht der Fall. Er erklärte, dass der Wert rechnerisch über das Verkehrsaufkommen ermittelt wird und keine reale Messung stattfinde.

Stadträtin Beate Höß (FW) fragte diesbezüglich nach einem Gutachten von einem unabhängigen Unternehmen. Schließlich habe Jürgen Huber vom Bauamt bereits die Initiative ergriffen und ein Angebot eingeholt – solch ein Gutachten koste etwa 4000 Euro netto. Doch Bürgermeister Kraus bremste: "Erst müssen die Erfolgsaussichten geprüft werden." Er wolle das Geld nur ausgeben, wenn es auch zielführend sei.

"Alle Register ziehen"

Der Stadtrat Helmut Braun (CSU) erinnerte daran, dass schon einmal eine Lärmmessung durchgeführt worden war und die ermittelten Werte tatsächlich über dem Schwellenwert lagen. Doch das Gutachten sei nicht anerkannt worden. Bürgermeister Kraus sicherte den Anwesenden daraufhin zu, noch einmal mit der Autobahndirektion sprechen zu wollen: "Wir versuchen schon, alle Register zu ziehen."

Als gutes Beispiel für einen Lärmschutz führten die Deusmauerer den Erdwall in Lengenfeld an. Er sei entstanden, weil die Autobahndirektion Erdarbeiten zu leisten hatte und froh war, in der Nähe einen Grund zu haben, auf dem das Material abgelagert werden konnte. Der Wall habe also kein Geld gekostet, sondern sogar Geld gespart, erläuterte Kraus.

Ob bezüglich einer Lärmschutzwand für Deusmauer ein Bürgerbegehren Sinn mache, konnte der Bürgermeister nur verneinen: Ein Bürgerbegehren sei der Vorläufer eines Bürgerentscheids, der immer für die gesamte Gemeinde und nicht nur ortsteilbezogen gelte – "dieser Lärmschutz interessiert die anderen Bürger in Velburg doch gar nicht".

Der Rathaus-Chef wolle aber am Thema dran bleiben: Zu Bürgerstammtischen möchte er versuchen, die zuständigen Entscheidungsträger dazu zu holen. Als Zeitfenster gab er die Fertigstellung der Krondorfer Brücke im Jahr 2019 an.

Ohne Leine unterwegs

Ein weiteres Thema, das bei der Versammlung angesprochen wurde, war das Problem mit freilaufenden Hunden im Dorf und deren Hinterlassenschaften. Hundetoiletten brächten laut Bürgermeister Kraus nicht viel. Stattdessen leide wie immer eine ganze Gruppe unter der Schlamperei von einigen wenigen.

Er sagte, dass es einen mahnenden Hinweis im Mitteilungsblatt geben wird. Der Rathaus-Chef bat außerdem um Mitteilung, wenn es Problemen mit freilaufenden Hunden – es gilt ein Anlein-Gebot ab 50 Zentimeter Schulterhöhe – gibt: "Es geht nicht, dass ein Kind wegen eines Hundes einen Umweg gehen muss."

Moniert wurden bei der Bürgerversammlung noch die sehr langen Busse der Amerikaner, die am Sandacker die Bankette beschädigen würden. Der Bürgermeister notierte sich das Anliegen und gab an, das Thema ansprechen zu wollen.

Hinsichtlich der Bauplätze berichtete Bernhard Kraus, dass im Baugebiet "Am Anger" noch Plätze frei seien, ebenso "Am Markt". Auch innerhalb der Ortschaft gebe es noch Flächen, die unbebaut sind.

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