Bürgermedaille für einen "Freund Berchings"

BERCHING - Bei einer Festsitzung hat Bürgermeister Ludwig Eisenreich im Auftrag des Stadtrats Professor Gerhard Croll die Bürgermedaille für "besonderen Verdienste zur Förderung des Andenkens an Christoph Willibald Gluck, den bedeutendsten Sohn unserer Stadt" verliehen.

Der Stadtrat hatte am 28. März 2017 die Auszeichnung des Salzburgers beschlossen. In seiner Laudatio sagte der Berchinger Bürgermeister, dass es auf den ersten Blick hin ungewöhnlich erscheinen möge, dass Professor Croll, dem früheren Präsidenten der Internationalen Gluckgesellschaft, diese Ehrung erhalte. Aber: "Er ist seit vielen Jahren ein großartiger Freund Berchings."

Die Freundschaft zwischen Croll und der Stadt reiche bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Der Salzburger war zum Beispiel maßgeblich daran beteiligt, dass die Stadt Berching Mitglied der Internationalen Gluck-Gesellschaft wurde, dass der Gluckwanderweg von Erasbach nach Weidenwang und Freilichtaufführungen – zum Beispiel der Opernsoireen "La Danza" oder "Der betrogene Kadi" – in Berching realsiert wurden.

Bei der Feierstunde im Sitzungssaal des Rathauses sorgte das Michaeli-Quartett aus Beilngries für eine   festliche, musikalische Umrahmung mit Werken von Gluck, Haydn und Mozart. Zweite Bürgermeisterin Gerlinde Delacroix begrüßte die Gäste, darunter die Vorsitzende der Berchinger Gluckfreunde, Ursula Lindl, und der ehemalige Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende der Nürnberger Versicherung, Hans Peter Schmidt.

Anschließend würdigte der derzeitige Präsident der Internationalen Gluckgesellschaft, Rudolf Eineder,  in seinem Festvortrag zu "Professor Dr. Gerhard Croll – ein Leben für Gluck" das wissenschaftliche Schaffen des Salzburgers. Der Berchinger Altbürgermeister sagte: "Crolls Lebenswerk gibt einen umfassenden Einblick in spezifische Aspekte der Persönlichkeit und das Schaffens von Christoph Willibald Gluck, seines Wirkens in Wien und Paris, ebenso erhält der geneigte Gluckinteressierte Einblicke in Aspekte des Musiktheaters, speziell das Glucks." Gluck sei für Gerhard Croll Aufgabe, Lebensinhalt und Lebenselixier, Neugier und Herausforderung, Teil des Lebens.

Stellvertretend für alle Anwesenden gratulierte der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Internationalen Gluck-Opern Festspiel cGmbH, Martin R. Handschuh, dem Geehrten.

Schließlich kam auch Croll selbst noch zu Wort. Er war sichtlich gerührt von der für die Stadt Berching hohen Auszeichnung für einen Auswärtigen, bedankte sich herzlich und hegte den Wunsch, dass Berching an einer exponierten Stelle in der Innenstadt eine Gluck-Statue aufstellen möge.