Dank Circus Sambesi zweite Schule in Äthiopien

6.9.2015, 13:00 Uhr

Es war der Saisonabschluss, zu dem sich eine mehrköpfige Gruppe der Geschäftsstelle der Stiftung in München angesagt hatte. Die Besucher hatten einige Bilder dabei von windschiefen Schulen, in denen äthiopische Kinder in der Regel Schreiben, Lesen und Rechnen lernen. Und die wurden nach der Pause der Nachmittagsvorstellung auf eine Leinwand geworfen.

Aber Hoffmann zeigte auch Fotos der Higher Primary School in Dabat, tief in der äthiopischen Provinz, deren Errichtung die Spendengelder ermöglicht hatte, die die Zuschauer seit vielen Jahren gerne nach dem Finale in die Bauchläden der Sammlerinnen klimpern und flattern lassen. Über 600 000 Euro sind so schon in den 28 Jahren zusammen gekommen, in denen der Circus Sambesi durch die nähere Umgebung Neumarkts tourt.

Dafür und für die unzähligen Stunden, die die Künstler, Akrobaten und Helfer in der Technik und beim Auf- und Abbau des Zeltes geleistet haben, bedankte sich Hoffmann im Namen der Stiftung ausdrücklich. Er erwartet für die offizielle Einweihung der Schule in Dabat eine kleine Abordnung der Zirkusleute um Direktor Karl Nidermayer.

Hoffmann weiß, dass die große Zahl an Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Afrika nach Deutschland aktuell viel Großherzigkeit von den Menschen hierzulande verlangt. Warum also für „Menschen für Menschen“ spenden? „Eben darum“, sagt Hoffmann. Denn MfM leiste in Äthiopien die Arbeit, die den dort auf dem Land lebenden Menschen die Basis für ein Auskommen schaffe und sie so keinen Grund hätten, in die großen Städte zu ziehen oder gar vor der Armut nach Europa zu fliehen.

Das integrierte Konzept von MfM wird von fünf Säulen getragen: Agrarökologie, um erfolgreiche Landwirtschaft zu betreiben, Förderung der Frauen, die die Familien zusammen halten, Gesundheit, Wasserversorgung und, ganz wichtig, Bildung. Diese Bereiche greifen ineinander.

Ein ganz simples Beispiel: Frauen und Mädchen sind oft stundenlang unterwegs, um Wasser aus „Pfützen“ zu holen. Ein Brunnen mit moderner Pumpe spart nicht nur viel Zeit, die für andere Arbeiten bleibt, sondern er liefert hygienisch einwandfreies Wasser, was wiederum der Gesundheit der Menschen zugute kommt.

Die Akteure im Circus Sambesi wissen, was sie mit ihrem ehrenamtlichen Engagement bewirken können und vielleicht macht es ihren deshalb auch so viel Spaß, durch die Manege zu wirbeln, mit akrobatischen Kunststücken zu glänzen und die Zuschauer mit Witz und Magie zu verzaubern. Das übertrug sich im Nu auf das Publikum und die ganz Kleinen waren regelrecht hingerissen.

Eingangs hatte Dietfurts Bürgermeisterin Carolin Braun an ihre Mitbürger im Rund des Circuszeltes appelliert, sich auch diesmal wieder großzügig zu zeigen. Denn der Circus Sambesi war nun schon zum vierten Mal in der Siebentälerstadt. „Der beste Zirkus der Welt“, griff Braun zu einem Superlativ, um ihn gleich zu erklären „weil die Ziele und Absichten die besten sind“.

Es waren heuer die beiden letzten Vorstellungen des Zirkus, der im Jahr 2017 sein 30-jähriges Bestehen feiern kann. In diesem Jahr waren die Stationen Ezelsdorf, dann Berching, Kastl und schließlich Dietfurt. Dabei kamen 15 670 Euro an Spenden zusammen.

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