Darknet-Blüten: LKA findet Falschgeld in der Region

7.12.2018, 16:27 Uhr
Der österreichische Geldfälscher stellte mehr als 10.000 falsche 10-, 20- und 50-Euro-Noten her.

© dpa Der österreichische Geldfälscher stellte mehr als 10.000 falsche 10-, 20- und 50-Euro-Noten her.

In 13 Staaten fanden rund 300 Haus-Durchsuchungen statt. Ausgangspunkt war die Aushebung einer Falschgelddruckerei bei einem 32-jährigen Österreicher in Leoben, der selbstproduzierte 10-, 20- und 50-Euro-Falschnoten über illegale Darknet-Marktplätze vertrieben und so europaweit in den Zahlungsverkehr gebracht haben soll. Der 32-Jährige steht zurzeit in Österreich vor Gericht. Die meisten der Banknoten gingen nach Deutschland, wo nun 178 Durchsuchungen in 16 Bundesländern durchgeführt wurden, mit 43 die meisten davon in Nordrhein-Westfalen. Die zweitmeisten Aktionen fanden in Bayern statt.

Die Beamten durchsuchten Anwesen in Nürnberg, Bayreuth und Regensburg sowie in den Landkreisen Nürnberger Land und Bamberg. Insgesamt waren in Bayern laut Bayerischem Landeskriminalamt 28 Objekte und 24 Tatverdächtige betroffen, 150 Ermittler waren im Einsatz. Auch bayerische Packstationen sollen für die Straftaten genutzt worden sein.

Mehrere Falschgeldnoten wurden gefunden, etliche Personen vorläufig festgenommen. Bei einem 53-Jährigen, der von der Kripo Regensburg festgenommen worden war, wurde der von der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg beantragte Haftbefehl wegen des Verdachts der Geldfälschung erlassen. Auch in Mittelfranken durchsuchte die Polizei zwei Objekte.

Auch Drogen und Messer sichergestellt

Über 900 Polizisten waren in Deutschland an den Razzien beteiligt. In Bayern durchsuchten mehr als 150 Ermittler in allen Regierungsbezirken insgesamt 28 Objekte bei 24 Tatverdächtigen. Dabei konnten mehrere Euro-Falschnoten, geringe Mengen an Marihuana, Ecstasy und LSD, sowie Butterfly-Messer sichergestellt werden.

Die bayerischen Behörden standen nach eigenen Angaben seit geraumer Zeit mit den österreichischen Ermittlern in engem Kontakt und unterstützten die dortigen Ermittlungen maßgeblich. In 220 Fällen leiteten die Falschgeldermittler des Bayerischen Landeskriminalamts Ermittlungsverfahren wegen Geldfälschung bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern ein.

Wie erkenne ich Falschgeld?

Fühlen: Erhabenes Relief an den äußeren Rändern und an der großen Wertzahl, Sehen: In Durchsicht das Wasserzeichen, der Sicherheitsfaden und (ab 20 €) das Porträt-Fenster, Kippen: Farb- und Bewegungseffekte im Hologrammstreifen und in der Smaragdzahl beim Kippen der Banknote.

Weitere Tipps gibt es auch bei www.bundesbank.de/falschgeld


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