Das Deininger Wohnbaumodell überzeugt

31.10.2017, 11:43 Uhr

"Es freut mich, dass wir mit Alois Scherer nicht allein den Deininger Bürgermeister, sondern auch den Fraktionsvorsitzenden im Neumarkter Kreistag als Gesprächspartner bei uns haben", stellte der Kreisvorsitzende Martin Willjung fest.

Zu Beginn besichtigten die JUler mit Scherer das Naturbad, welches bekanntermaßen ein Herzensprojekt für den Deininger Bürgermeister ist. Neben einer detailreichen Führung durch das Areal gewährte Scherer auch interessante Einblicke in die Finanzierung des Bades. Die Investitionskosten haben damals circa zwei Millionen Euro betragen, weil jedes Gewerk einzeln ausgeschrieben und vergeben worden sei. "Mit einem Generalunternehmer hätten wir den Preis nicht halten können", so Scherer. Besonderes beeindruckt zeigten sich die Jungpolitiker vom jährlichen Defizit, dass sich gerade mal auf 40 000 Euro beläuft. "Und das obwohl wir keinen Eintritt verlangen", ergänzte der Bürgermeister.

Nach der Führung und der Verlegung der Versammlung in die nächstgelegene Gaststätte, bewegte vor allem ein Thema die Gemüter der JU. "Wir beschäftigen uns naturgemäß als Junge Union mit den wichtigen Zukunftsthemen unserer Heimat. Zur Zeit kann es für junge Familien in Teilen unseres Landkreises durchaus schwer sein, zu Wohneigentum zu kommen. Ein Einfamilienhaus mit Garten ist vielerorts für den größten Teil unserer Bevölkerung nicht mehr zu erreichen", konstatierte Willjung. Sicherlich sei Deining eine der Ausnahmen, weshalb man auch hier sei, um sich das Deininger Konzept vorstellen zu lassen.

"Unser Konzept hat sogar einen Namen", entgegnete Scherer und beschrieb das Deininger Wohnbaumodell, das "möglichst vielen in ihrer jeweiligen Lebenslage den benötigten Wohnraum zu Verfügung stellt". Der stellvertretende JU-Kreisvorsitzende und zugleich Deiniger Gemeinderat Peter Meier betonte, dass es wichtig sei, auf die Bedürfnisse der Bevölkerung zu reagieren. "Wir wollen keinem vorschreiben, wie er zu leben hat. Wir wollen — ich denke, das ist unsere Aufgabe als Gemeinde — möglichst zur Verfügung stellen, was von unseren Bürgern nachgefragt wird." Beide betonten, dass es nicht darum gehe, dass jede Familie auf Biegen und Brechen ein Einfamilienhaus besitzen müsse, jedoch denjenigen Familien, die diesen Wunsch haben, den Weg dazu zu ebnen. "Es kann doch nicht ein Privileg ganz weniger sein, ein eigenes Häuschen zu besitzen, das im Übrigen den besten Schutz vor Altersarmut bietet."

Scherer traf damit den Nerv der JU. "Politik sollte keinem seine Entscheidung abnehmen, wie und wo er gerne Leben möchte", so Willjung. "In großen Städten wurde diese Wahlfreiheit mangels Alternativen und Finanzierbarkeit längst eliminiert." Auch in Neumarkt decke sich das Angebot nicht mehr mit dem Bedarf an zur Verfügung stehenden Bauplätzen. Vielerorts versteife sich die Politik auf die an sich legitime Nachverdichtung und andere Wohnbauprojekte, weshalb die Ausweisung preiswerter Grundstücke oftmals zu kurz käme. "Wir werden in Deining weiterhin versuchen, genügend Bauplätze zur Verfügung zu stellen", so Scherer und Meier unisono.

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