Dauerbrenner: Der Streit um die Zahl der Parkplätze

22.2.2017, 20:53 Uhr
Dauerbrenner: Der Streit um die Zahl der Parkplätze

© Fritz Etzold

Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Am Ende stimmte der Stadtrat mit großer Mehrheit für den Vorschlag, es gibt also keine Verzögerung im Zeitplan. Stadtwerkeleiter Dominique Kinzkofer hatte auch eindringlich darauf hingewiesen, dass bis Ende 2019 alles fertig sein soll. Denn sonst müsste die Stadt laut Notarvertrag mit dem Landkreis zum 1. Januar 2020 das Hallenbad übernehmen.

Der designierte CSU-OB-Kandidat Richard Graf hatte den Stein ins rollen gebracht. Er regte an, den Beschluss zu verschieben und vor dem nächsten Schritt zunächst einmal ein Parkplatzkonzept auf den Tisch zu legen. Denn seit der letzten Entscheidung habe sich durch den Wegfall der Parkplätze an der Mühlstraße oder an der Remontenstraße der Parkdruck noch einmal dramatisch verstärkt.

Dem konnte OB Thumann nicht beipflichten, es entstünden deutlich mehr neue Parkplätze, als laut Bauordnung nötig wären. Und schließlich seien die "großen Schritte" längst getan, die Grundsatzentscheidungen gefallen. Die Stadträte müssten auch das Rückgrat haben, zu ihren Entscheidungen zu stehen, man würde sich doch nur lächerlich machen, wenn man nun die Umsetzung der eigenen Beschlüsse wieder verschiebt.

Schließlich stehe in der nächsten Bausenatssitzung die Baugenehmigung an, im März im Stadtratsgremium der Bebauungsplan. Und im März/April soll der Spatenstich erfolgen. Dennoch, entgegnete Graf, müsse es noch möglich sein, kritisch zu hinterfragen, die Sorgen der Anwohner müssten ernst genommen werden.

Schon war die muntere Streiterei im Gange. Den gegenseitigen Aufforderungen, das Thema doch bitte schön aus dem Wahlkampf heraus zu halten folgte der Austausch der bekannten Argumente, hier die UPW als klare Befürworter, dort die CSU, die nicht müde wurde daran zu erinnern, dass sie ja ursprünglich gegen den Standort auf dem Freibadgelände war, sich aber nicht leider nicht durchsetzen konnte , jetzt aber selbstverständlich den Mehrheitsbeschluss mittrage. Und dann noch die klare Gegenposition von Johann Georg Glossner (Flitz), der erneut einen Neubau am Stadtrand fordert.

Helga Hoerkens (FDP) erinnerte daran, dass dann die bisher laut Kinzkofer ausgegebenen gut vier Millionen Euro verbrannt wären, Werkreferent Karl-Heinz Brandenburger (SPD) schloss sich den Bedenken der CSU zur Parksituation und brachte damit Bäderrreferentin Pedra Wittmann auf die Palme: "In Neumarkt dreht sich letztlich alles immer um die Parkplätze, das war schon damals beim Wiederaufbau des Reitstadels so".

Auch wenn Bernhard Lehmeier die Frage aufwarf, ob denn schon Unsinniger Donnerstag sei, war man sich schließlich doch fraktionsübergreifend darin einig, dass in vielen Sitzungen viel gute Arbeit geleistet und vieles in der Planung optimiert worden sei. Und es zum jetzigen Zeitpunkt auch kein Zurück mehr gebe. Zumal, wie der OB betonte, man immer noch genügend Optionen habe, weitere Parkplätze zu schaffen, falls das tatsächlich nötig wäre.

Letztlich stimmten neben den beiden Flitz-Stadträten nur Helmut Jawurek (CSU) und Ursula Plankermann (SPD) gegen die Vergabe an einen auf Bäder spezialisierten Architekten.

0 Kommentare