Deftige Darbietung beim Pilsacher Starkbierfest

19.3.2017, 13:44 Uhr

Der Vorsitzende Peter Simson versprach bei der Begrüßung der Gäste, dass man auch für die 17.Ausgabe wieder einiges vorbereitet habe und noch die ein oder andere Überraschung auf Lager habe. Den traditionellen Fassanstich führte auch in diesem Jahr wieder Bürgermeister Adolf Wolf durch. Daraufhin folgte der Einladungsfilm der Pilsacher Jugendfeuerwehr zu ihrem 40jährigen Gründungsjubiläum, welches in diesem Jahr vom 30. September bis zum 1. Oktober gefeiert werden wird.

Zusammen mit dem Team von RL Pictures war ein Film gedreht worden, der nicht nur auf humorvolle Art und Weise zeigte, wie die Pilsacher Jugendfeuerwehr vor knapp 40 Jahren entstanden ist, sondern auch die Unterschiede zwischen den damaligen und heutigen Jugendlichen darstellt. Insgesamt haben die Beteiligten des Films rund zwei Monate Herzensarbeit in das Projekt gesteckt, gedreht worden war an zwei Samstagen und alle rund 25 Beteiligten seiten mit viel Leidenschaft dabei gewesen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und sorgte für einige Lacher im guten gefüllten Feuerwehrhaus. Das Video ist auch auf der Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Pilsach zu sehen, unter www.ff-pilsach.de.

"Wir saufen nur"

Die jungen Feuerwehrla bildeten den nächsten Höhepunkt des Abends, als sie mit einem besonders langsamen Marsch zur Bühne einrückten und sogleich nach Bier schrien. Doch nicht nur das war ein Problem, denn "heia hamma's furchtbar schwer, wir hom koan Kommandanten mehr", lamenterierten die fünf Jungs mit traurigen Gesichtern. Der fehlende Kommandant führt wohl zu fehlender Organisation in der Mannschaft, so die Meinung der Feuerwehrla.

Der Spritzwagen sei nun mit Bier gefüllt und bei einem Brand werde nur mehr zugeschaut: "Wir löschen nicht, wir saufen nur." Dem ständigen Ruf nach Durstlöscher gab dann schließlich Bürgermeister Adolf Wolf nach und spendierte eine Runde für die fünf Jungs, marschierte danach sogar mit den Kerlen raus.

Auch wenn die beliebten Gstanzl und das "dableckn" von Bruder Matthias einigen doch sehr fehlte, entschädigten Richard Atzmannsdorfer und Matthias Götz alias der ehemalige Bruder Matthias auf jeden Fall mit ihrer neuen Darbietung als "Zwoa af da Bank". In ihrer eigenen, humorvollen und spitzzüngigen Art und Weise brachten sie so manche Geschichte aus der Gemeinde ans Tageslicht. Doch natürlich das Wichtigste zuerst: "Wir bloß was zum trinkn hätten", wurde lauf gerufen, doch erhielten sie erst die "Spar-Version" und mussten glatt noch warten, bis die komplette Maß auf dem Tisch stand.

Höflich vorgewarnt wurde auch: "San stodara da? Dei kinna glei geh, dei vastenga uns eh net." Wie die beiden berichteten, sei Bruder Matthias deswegen nicht mehr auf dem Starkbierfest, weil er sauer sei. Habe nicht glatt ein Gemeindebürger im letzten Jahr dem Alkohol so schnell und ausgiebig dem Starkbier zugesprochen, dass er während der Predigt schon gehen musste.

"Rauschwurf" in Amsterdam

Gewundert haben sich beiden von der Bank auch über die Wahl der Unterkunft des jährlichen Stammtischausfluges. In Amsterdam waren die Männer nämlich in einem katholischen Haus abgestiegen, wo zudem noch Alkoholverbot herrschte. Es dauerte also nicht lange, bis einer nach dem anderen aus der Unterkunft flog. Doch ein Stammtischmitglied brachte sich etwas spezielles mit nach Hause.

Im Suff war der anscheinend auf die grandiose Idee gekommen, sich tätowieren zu lassen. So ziert nun ein großer Kussmund den Hals des Stammtischlers. Derselbe Kerl hat auch ein paar interessant Bilder auf Facebook gestellt. Die sehr freizügigen Bilder auf dem Gesichtsbuch zeigten die Kehrseite des Stammtischlers, konnten die Zwoa af da Bank allerdings nicht überzeugen. Die zogen das Fazit: "Ist der Arsch schöner wie's Gsicht, lohnt sich auch das Facebook nicht."

Mitleid hatten die beiden mit einem 1.FC Köln-Fan aus der Gemeinde, der im vergangenem Jahr seinen 40.Geburtstag feierte und aufgrund seiner Fußballvorliebe auch gleich den Ziegenbock geschenkt bekommen habe. Doch was damit anfangen? Richard Atzmannsdorfer, seines Zeichens Dorfmetzger, hätte die Lösung dafür schon parat gehabt: "Ich hätt ihn schon irgendwie verrammt", verriet er mit einem Augenzwinkern.

Erstaunt zeigten sich die beiden von der Bank, dass es bei der Freiwilligen Feuerwehr Pilsach nicht nur eine Jugend- und eine Kinder-Abteilung, sondern mittlerweile auch eine Krabbel-Gruppe gibt. Diese sei bei einem der letzten Feuerwehrfeste im Landkreis entstanden, als einige Feuerwehrler dem Alkohol stark zugesprochen hatten und den Weg zum Auto nur noch auf allen vieren kriechend bewältigen konnten.

Der "böse Wolf" aus Danlohe

Die beiden von der Bank wunderten sich auch über die Pläne für einen Waldkindergarten zwischen Pfeffertshofen und Laaber, sei dies doch nicht sicher aufgrund des "bösen Wolfes". Doch die beiden konnten gleich entwarnen, denn dieser wohne ja nur in Danlohe und hieß Adolf Wolf, der Bürgermeister der Gemeinde.

Auch die Litzloher Kirwaleit bekamen wir fett weg, hatte doch bei der Holz-Anlieferung einer gemeint, dass er alles alleine schaffen könnte und dabei die Wand eingedrückt. Und bei den Litzlohern gäbe es wahre "Starköche", die Leckereien wie "Bauernsushi" auftischten, quasi "Rohes von der Sau". Denn eigentlich hatte es Spanferkel geben sollen. Doch die Leute mussten lange warten, bis sie essen konnte, denn der Grill war viel zu wenig beheizt. Das Fazit der beiden von der Bank lautete: "Musst du's Ferkl blutig essen, hastas draufschiern wohl vergessen."

Eine der Gemeindebürger hätte wohl mehr Leben als eine Katze, wie Atzmannsdorfer und Götz zu berichten wussten. Denn nach einer deftigen Vatertagstour sei einer auf die Idee gekommen, doch mit dem Bollerwagen eine Runde bergab zu drehen. Glücklicherweise sei der Bollerwagen aufgrund von zu viel Gewicht zusammen gebrochen und nichts ernsthaftes passierte, doch die beiden von der Bank mahnten: "Leit lasst‘s euch was sagen, schiebt's am Vatertag lieber euren Bollerwagen."

Ermahnt wurden auch zwei Bürger der Gemeinde Pilsach, von denen einer beim Feiern im Skiurlaub das Zimmer mit der Toilette verwechselt hatte. Ein anderer hätte sich beim Neumarkter Volksfest um eine alleinstehende Maß Bier gekümmert und diese schnell geleert. Sein Fett weg bekam natürlich auch Bürgermeister Adolf Wolf, denn die beiden von der Bank fragten nach, was denn jetzt mit der Müllaffäre der Gemeinde sei. Schließlich hätten die Feuerwehrler ihren Müll zum Bauhof gebracht. Da dies allerdings außerhalb der Öffnungszeiten war, wurde der Müll zurück zum Ursprung gebracht.

Ziemlich erstaunt zeigten sich Atzmannsdorfer und Götz von dem Investitionsvolumen, dass die Gemeinde für den Umbau der Schule in Pilsach plant, nämlich acht Millionen Euro. Wie Richard Atzmannsdorfer nachrechnete, seien dies "88 888 Jahre Mülltonne für die Freiwillige Feuerwehr Pilsach." Das Fazit der beiden von der Bank lautete "Wenn der Bürgermeister spart am falschen Eck, ist der Kommandant dann weg. Merken tut'as erst wenn's brennt und die Feuerwehr kummt nemma grent. Brennt dann an nu d'Stodlbrennerei, ist's mit der Sauferei a vorbei." Daraufhin gab es von Seiten der Feuerwehr energischen Applaus.

Liebevolle Fotobücher

Auch die "Zwoa va da Bank" erhielten großen Zuspruch für ihre neue und frische Darbietung. Im Anschluss an das Programm erhielten langjährige und fleißige Helfer des Starkbierfestes ein liebevoll gestaltete Fotobuch mit den besten Schnappschüssen aus den letzten 15 Jahren der Veranstaltung.

Der Vorsitzende Peter Simons überreichte ein Präsent unter anderem an Alois Kölbl, Michael Hörteis, Daniel Rappel, Andreas Ibler, Fabian Lorenz, Thomas Mikulasch, Thomas Heidner und Richard Atzmannsdorfer. Ebenso erhielt Marianne Betz für ihre langjährige Unterstützung des Festes ein Blumenpräsent.

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