Dehns Basis für Erschließung der Weltmärkte

29.1.2014, 07:00 Uhr
Dehns Basis für Erschließung der Weltmärkte

© Günter Distler

Innenminister Joachim Herrmann betätigte gestern nach dem Einweihungs-Festakt vor knapp 200 geladenen Gästen in dem Logistik- und Produktionszentrum symbolisch den Startknopf eines Förderbandes, von dem aus künftig die Erzeugnisse des Überspannungs-, Blitz- und Arbeitsschutzes in 70 Länder weltweit verschickt werden.

Nach „eingehender Analyse verschiedener Standorte“ hatte sich das Neumarkter Unternehmen 2011 für das 13 Hektar große Gelände in Mühlhausen direkt am historischen Ludwigskanal entschieden. Dort ist in gut eineinhalbjähriger Bauzeit ein 151 mal 141 Meter großer Fertigteilkomplex mit einer Nutzfläche von fast 22000 Quadratmetern entstanden. Die Hallen sind bis zu 20 Meter hoch und beherbergen unter anderem ein riesiges Hochregallager und eine rund 3000 Quadratmeter umfassende Produktion.

„Bekenntnis zur Region“

Der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Philipp Dehn bezeichnete den zweiten Unternehmensstandort als „klares Bekenntnis zur Region“, deren Vorzug unter anderem in den Menschen liege, die sich als Mitarbeiter als „tüchtig und loyal“ erweisen würden. Mit dem zweiten Standort habe Dehn praktisch zeitgleich zehn einzelne Firmen-Computerprogramme abgelöst und neue SAP-Software gestartet. Damit betreibe das Unternehmen weiter konsequent die Erschließung internationaler Märkte und die technische Innovation.

Der Standort Mühlhausen schaffe nun auch „Platz für die Entwicklung des Unternehmens“ in Neumarkt.

Die erfolgreiche Aussiedlung sei auch dem außergewöhnlichen Einsatz der ganzen Belegschaft zu verdanken. Dehn nannte stellvertretend die Abteilungsleiter Aurelia Göbel, Norbert Renner und Gerhard Diepold.

Innenminister Joachim Herrmann vertrat Ministerpräsident Horst Seehofer (siehe weiteren Bericht). Er bezeichnete die Entwicklung des Bilderbuch-Familienunternehmens als „atemberaubend und beispielhaft“. Die Betriebsansiedlung sei auch ein Erfolg für die Gemeinde Mühlhausen, die aktiv ein günstiges Investitionsklima geschaffen habe. Herrmann lobte den scheidenden Landrat Albert Löhner für seine in vielerlei Hinsicht vorbildliche Politik.

Der Landkreischef machte aus seinem Stolz auf die Firma Dehn keinen Hehl: Das Unternehmen sei unabhängig, innovativ und nachhaltig und stelle einen prägenden Faktor für die Entwicklung des Landkreises dar, erklärte Löhner.

Der Mühlhausener Bürgermeister Dr. Martin Hundsdorfer sagte voraus, dass die Ansiedlung von Dehn eine „prägende Bedeutung“ für die Kommune habe und eine Stärkung der gesamten Region bewirken werde. Der „imposante Industriebau mit hervorragenden Proportionen“ sei mit Magerrasen vorbildlich eingegrünt worden, lobte der Rathauschef den Bauherrn. Hundsdorfer wählte bildhafte Geschenke: Philipp Dehn erhielt eine winterliche Luftaufnahme des neuen Standortes und Minister Herrmann eine Abbildung aus dem Jahr 1830, die den damaligen bayerischen König Ludwig I. während der Planungsphase des Alten Kanals zeigt.

Die kirchliche Weihe vollzogen der evangelische Dekan Dr. Norbert Dennerlein und sein katholischer Amtsbruder Monsignore Richard Distler, assistiert von den evangelischen Pfarrern Margit Walterham (Mühlhausen) und Jürgen Rosen (Sulzbürg) sowie vom Mühlhausener katholischen Geistlichen Andreas Endriß.

Die beiden Dekane stellten dem Weiheakt sehr persönliche Worte der Verbundenheit mit den Unternehmern Thomas und Philipp Dehn sowie der Firma voran. Distler berichtete von einem heftigen Unwetter im August 2013, bei dem dank Dehn-Blitzschutz zwei Neumarkter Kirchen vor großem Schaden bewahrt worden seien. Dennerlein erinnerte sich an eine Betriebsbesichtigung, bei der viele Mitarbeiter auf das Erscheinen des Chefs mit einem Lächeln reagiert hätten.

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