Demo gegen Neumarkts Kampfhundesteuer am 9. Juli

3.7.2015, 20:19 Uhr
Demo gegen Neumarkts  Kampfhundesteuer am 9. Juli

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Darüber berichtet Hoerkens in einem Text an die Presse. Es formiere sich Widerstand in Neumarkt, heißt es darin. Die geplante Kampfhundesteuer rufe viele Hundebesitzer, aber auch hundelose Bürger auf den Plan. Eine Erhöhung der Steuer um 2400 Prozent werde von vielen als „reine Willkür“ angesehen. Hoerkens, selbst im Tierheim ehrenamtlich engagiert und Patin mehrerer Tiere, traf sich mit einer Facebook-Gruppe Hundebesitzern in der realen Welt.

Zuerst einmal galt es zu klären, auf welcher Basis ein Hund auf der Einordungsliste als Hund der Klasse 2, gemeinhin als Kampfhund bezeichnet, eingestuft wird. „Bereits hier wurde klar, dass nichts klar ist“, so Hoerkens‘ Beobachtung. Ähnliche Listen wie die bayerische seien vom Bundesverfassungsgericht gekippt worden, da die nicht auf statistischen Daten beruhten. Um dem Rechnung zu tragen, habe man die bayerische Liste auf statistischen Daten aufgebaut. Diese stützten sich unter anderem darauf, wie viele Anzeigen es gegen Halter der jeweiligen Hunderasse gegeben habe. Da werde aber ein Angriff eines „Familienhundes“ wie Golden Retriever anders gewertet als von einem anderen Hund, so eine Hundehalterin.

Weiter war zu erfahren, dass Hunde der Klasse 2 zwingend einen Wesenstest machen müssen, in dem sie durch Stockhiebe oder Schreckschüsse provoziert werden. „Vierbeiner, die diesen Test bestehen, sind vermutlich friedlicher, als der ein oder andere Mitmensch“, schreibt Hoerkens. Außerdem gehe es um die Beherrschung des Hundes durch den Hundebesitzer.

Führerschein vorgeschlagen

Auf die Frage, was denn eine Steuererhöhung bringen soll, antworteten die Hundebesitzer unisono: „Die wollen die Hunde aus der Stadt haben“. Fraglich sei, was mit Besuchern, Mischlingshunden oder nicht angemeldeten Hunden passiert. Jeder der Hundebesitzer sagte, er sei sofort bereit, einen Hundeführerschein zu machen, denn alle sind sich einig: „Nicht die Hunde sind gefährlich, sondern die Hundebesitzer, die ihren Hund nicht unter Kontrolle haben“.

Hoerkens sagte zu, sie werde all diese Punkte im Stadtrat einbringen. Ein Antrag werde bereits formuliert, in dem Bestandsschutz gefordert wird. Besitzer von Hunden der Klasse 2 sollen mittels Hundeführerschein nachweisen, dass sie in der Lage sind, die Hunde innerhalb der Gesellschaft gefahrlos zu halten. Im Gegenzug soll die Hundesteuer auf dem aktuellen Niveau bleiben. Noch im Juli sind Informationsveranstaltungen geplant, eine Demonstration vor dem Rathaus am 9. Juli, so Hoerkens.

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