Der große Wurf für Pöllings Ortsmitte

25.5.2017, 14:00 Uhr
Der große Wurf für Pöllings Ortsmitte

© Foto: Ralf Rödel

Die Verzögerungen im Zeitablauf sind alle gerne bereit hinzunehmen, wenn es denn endlich was wird mit einem Gemeindezentrum – und vielem mehr.

"Wenn wir 2018 statt dem Richtfest erst die Grundsteinlegung erleben, dann können wir damit leben", zeigte sich Stadtrat Richard Graf, auch Vorsitzender des Pöllinger Heimat- und Kulturvereins "begeistert"; der CSU-Oberbürgermeisterkandidat verteilte sogar Komplimente an die Stadtspitze und die Verwaltung.

Der Grund für die Beifallskundgebungen von allen Seiten: Durch die gestern Abend im Stadtrat vorgestellte überarbeitete Planung und durch das Anzapfen neuer Förderquellen könnte es Zuschüsse von bis zu 90 Prozent geben und damit nicht nur der Neubau, sondern die gesamte Umgestaltung von Dorf- und Kirchplatz deutlich billiger kommen als angenommen. Selbst wenn, wie OB Thomas Thumann (UPW) als Wermutstropfen anmerkte, sich dadurch nun auch für die Diözese eine neue Situation ergeben habe und noch nicht klar sei, ob die von der Kirche in Aussicht gestellte halbe Million Euro auch tatsächlich fließen wird.

Um Mittel aus der Städtebauförderung locker zu machen hatte die Regierung eine stärkere Betonung auf Freiflächen und qualitätvolle gestalterische Ausstattung gefordert. Dem haben die Landschaftsarchitekten nun großzügig Rechnung getragen — mit der Folge, dass die Kosten von rund 400 000 Euro auf gut eine Million Euro steigen werden. Aber eben mit einer Förderung von 90 Prozent.

Die könnte es auch für das Stadtteilzentrum geben. Allerdings muss abgewartet werden, ob man beim neuen "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier" auch zum Zuge kommt. Die Chancen stehen laut OB Thumann Thumann nicht schlecht, weil die Statd in ihrem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept bereits 2012 die Förderung von Stadtteil- und Familienzentren als identitätsstiftende Orte festgeschrieben habe.

Die Anträge sind gestellt, doch erst wenn die Förderkulisse steht, kann mit der Detailplanung begonnen werden und die Ausschreibung der Baumaßnahme erfolgen. Die Kosten sind auf drei Millionen Euro kalkuliert.

Presse vor Demos informieren

Im Nachgang der Nazi-Demo in der Innenstadt hatte Flitz den Antrag gestellt, künftig unmittelbar nach der Anmeldung einer Demonstration die Stadträte darüber zu informieren. Doch viele wollen das gar nicht. Man müsse sich darauf verlassen können, dass das von den Verantwortlichen im Rathaus ordentlich abgearbeitet und dann gegebenenfalls die Presse und damit die Öffentlichkeit informiert wird, meinte Helmut Jawurek (CSU). Nachdem Dieter Ries (Flitz) seinen Antrag entsprechend umformuliert hatte, fand er auch die Mehrheit.

Um künftig gerade bei Aufmärschen rechter Gruppierungen besser sensibilisiert zu sein hat die Stadt auf Anregung von Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger bereits Kontakt mit einer Expertin aus der "Allianz gegen Rechts" aufgenommen.

Keine Kommentare