Der Weg fürs Ärztehaus in Berg ist frei

3.3.2018, 10:01 Uhr
Der Weg fürs Ärztehaus in Berg ist frei

© Foto: Helmut Fügl

Realisiert werden soll dies mit einem großen Bauvorhaben im Sondergebiet "Gesundheit/Pflege" an der Schulstraße. Einig darüber waren sich nach erkennbaren Bekundungen nicht nur fast alle Besucher, sondern ebenso alle Mandatsträger.

Mit dem Ärztehaus zwei und dem Pflege-Seniorenheim am alten Festplatz wird ein wichtiger Schritt im sozialen Sektor vollzogen. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit integriertem Grünordnungsplan und billigte die schon bekannten Entwürfe des Planungsbüros Bauernschmidt in Nürnberg.

Damit verbunden waren auch die jetzt im Rathaus eingegangenen Stellungnahmen von Ämtern, Behörden und benachbarter Kommunen, 24 an der Zahl, welche grundsätzlich das Vorhaben billigten.

Stadtplaner Guido Bauernschmidt war anwesend, um fachlich die Meinungen jeweiliger Einrichtungen sowie der Träger öffentlicher Belange, aber auch die Stellungnahmen der Gemeinde Berg zu kommentieren. Die frühzeitige Beurteilung des Verfahrens diente der Sammlung von Informationen zur Erstellung des Entwurfs des Bauleitplanes.

Natürlich wurde im Rahmen dieser Vorplanungen auch der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung der Bürger, hier vor allem der Anlieger und Nachbarn, Rechnung getragen.

Die Feststellungen: Ein Anlieger kündigt rechtliche Schritte an, wenn betreffender Bebauungsplan in Form vom Oktober 2017 realisiert und umgesetzt werden sollte. Die Stellungnahme der Gemeinde: Die vermeintlichen erwähnten "Mängel" werden zwischenzeitlich mit einer Planänderung vermieden.

Das geplante Wohngebäude in westlicher Richtung wird nicht errichtet, das Pflegeheim einen deutlich größeren Abstand zum betreffenden Privatgrundstück (18 Meter) haben, die Gebäudehöhe jetzt auf 14 Meter reduziert. Die Abstandsflächen werden, wie gesetzlich vorgeschrieben, somit eingehalten. Voll berücksichtigt werden ebenso Abstand und Gebäudehöhe zu Anlieger zwei.

Gespräche mit Anliegern

Dieser zeigt sich, wie im Schreiben festgehalten, kooperativ, verzichtet auf juristische Beratung und Beantwortung und ist grundsätzlich an einem "ausgewogenen Einvernehmen" interessiert.

Umfangreich sind die juristischen Stellungnahmen von Anlieger drei. Diese werden mit insgesamt 18 Feststellungen – unter anderem Ausblick, Sonnenstrahlung, Lärmbelästigung, Abstandsflächen, Verkehrs- und Parkplatzsituation und Tierhaltung — begründet. Die Kommune hat diese beantwortet und richtiggestellt.

Verwunderung, ja Unverständnis löste die Darstellung jenes Anliegers aus, wonach der "alte Berger Festplatz" eine nicht genehmigte Anlage sei, es sich somit um einen "Schwarzbau" handle. Und für diesen sei nie, wie amtlich vorgeschrieben, ein "naturschutzrechtlicher Ausgleich" geschaffen worden. "Dieser illegale Zustand könne dem jetzt geplanten Vorhaben nicht zu Gute kommen."

Die Meinung der Kommune: "Der Festplatz ist kein Schwarzbau. Das befestigte Areal ist seit Jahrzehnten schon vorhanden (1949/50 spielte darauf der SV Berg Fußball) und eine Verpflichtung zur Schaffung von Ausgleichsflächen habe zum Zeitpunkt der Erstellung des einstigen Fußballplatzes — der MSC Berg bezeichnete diesen mit Beginn des einstigen "Berger Frühlingsfest" dann als "Festplatz"— nicht bestanden.

Die Schaffung notwendiger Ausgleichsflächen könne deshalb auch nachträglich nicht abgeleitet werden. Auch die fachlich zuständige Untere Naturschutzbehörde habe das Fehlen von Ausgleichsflächen weder beanstandet noch gefordert.

Am Ende fand der Planentwurf, dessen Billigung, wie auch der Auslegungsbeschluss für das Sondergebiet "Gesundheit/Pflege", die Zustimmung aller Mandatsträger. Dieser soll bis Ende März/Anfang April gefertigt und dann vier Wochen im Gemeindeamt zur Einsichtnahme aufliegen.

Bürgermeister Helmut Himmler zeigte sich zufrieden: "Das ist ein wichtiges, wohl das wichtigste Projekt im Rahmen unserer Sozialplanungen, natürlich ebenso wichtiger Bestandteil einer humanen Gesellschaft. Aber weiter auch eine große, wichtige wie richtige Antwort auf die künftigen Aufgaben der Zukunft."

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