Diakonie berät Obdachlose in Unterkünften der Stadt Neumarkt

14.12.2018, 12:13 Uhr
Diakonie berät Obdachlose in Unterkünften der Stadt Neumarkt

© Foto: Günter Distler

Das Fundament für weitere 20 Wohn- und vier Sanitär-Container an der Goldschmidtstraße ist längst gelegt. Doch lassen die Einraumwohnungen auf sich warten – der Hersteller hat Lieferschwierigkeiten. Auch die benachbarte CAH: Ursprünglich hat die Stadt mit ihr ausgemacht, dass sie als Ansprechpartner für die Obdachlosen fungiert. Doch kann sie die "beratende Tätigkeit" offenbar nicht mehr akkurat stemmen.

Aus diesem Grund wird von nun an die evangelische Diakonie Nürnberger Land-Neumarkt im Auftrag der Stadt deren Obdachlosen-Unterkünfte aufsuchen – laut Vereinbarung an 15 Stunden in der Woche. Die jährlichen Kosten in Höhe von 30 000 Euro trägt die Stadt Neumarkt.

Dieses Arrangement stimmte der Verwaltungssenat ohne Widerworte zu. Wenn man sich Streetworker für aus der Bahn geworfene Jugendliche leiste, dann doch erst recht auch welche für Erwachsene ohne Obdach, so der allgemeine Tenor. Das sei auch eine Forderung aus dem Wohnungsausschuss gewesen, erklärte Stadträtin Elfriede Meier.

Die Stadt hat bereits einen Hausmeister eingestellt, für Reparaturen und die Sicherheit in den Unterkünften. Die Mitarbeiter der Diakonie würden nun den Fokus vor allem auf die Suchtberatung legen, sagte Kämmerer Josef Graf. Generell sei aber die – tägliche – Nachfrage bei der Stadt nach vorübergehender Beherbergung bei weitem nicht zu befriedigen.

Es gibt jedoch auch Wohnsitzlose, die gar kein Dach über den Kopf haben wollen. Nicht mal im Winter: Besorgt verwies Stadtrat Bernhard Lehmeier auf einen Bettler, der seit über einer Woche am Oberen Markt übernachtet. Auch die Polizei, die auch Schlüssel für städtische Wohnungen hat, hätte den offensichtlich kranken Mann nicht überreden können.

Keine Kommentare